Abseits der Metropolen. Die jüdische Minderheit in Schleswig-Holstein
Abseits der Metropolen. Die jüdische Minderheit in Schleswig-Holstein
Die Studie „Abseits der Metropolen“ erzählt erstmals die Geschichte der Juden in Schleswig-Holstein, ihr Leben und ihr Leiden.Bettina Goldberg analysiert die Bedingungen und Ausprägungen jüdischer Existenz in einem überwiegend ländlichen und damit abseits der großstädtischen Zentren gelegenen Flächenstaat. Es geht um vielen Facetten jüdischen Lebens, also um die jüdischen Gemeinden, Schulen, Verbände und Vereine wie auch um die jüdischen Familien, ihre Freundes- und Bekanntenkreise. Wichtig ist dabei das Verhältnis zwischen den alteingesessenen deutschen und den seit den 1890er Jahren eingewanderten osteuropäischen Juden. Einen weiteren Schwerpunkt bilden die Beziehungen zwischen jüdischer Minderheit und nichtjüdischer Mehrheitsgesellschaft, die Zunahme antisemitischer Übergriffe, Boykotte und Verfolgung. „Ich habe mich dem Judenboykott angeschlossen“ – dieses Schild sollten Geschäftsleute in ihren Läden aushängen, eine Zeitung meldete: „Eine Judenfirma verlässt Neumünster.“ Von den frühesten jüdischen Niederlassungen in der norddeutschen Region über das Ende der Weimarer Republik bis zur Zeit des Nationalsozialismus und den Nachkriegsjahren handelt dieses Buch, das auf einer Vielzahl neu erschlossener Quellen aus deutschen, amerikanischen und israelischen Archiven basiert. Außerdem wurden 80 Interviews mit jüdischen ehemaligen Schleswig-Holsteinern geführt sowie zahlreiche Dokumente aus Privatbesitz ausgewertet.
Bettina Goldberg, Abseits der Metropolen. Die jüdische Minderheit in Schleswig-Holstein, in: Quellen und Studien zur Geschichte der Juden in Schleswig-Holstein, Band 5, Wachholtz Verlag, Neumünster 2011, 768 Seiten, zahlr. Abb., € 35,-, ISBN 978-3-529-06111-0