© Henning Rogge

Nolde und der Norden

Vom 16. Oktober bis 23. Januar zeigt das Bucerius Kunst Forum Werke von Emil Nolde, die größtenteils zwischen 1900 und 1902 entstanden sind.

Emil Nolde zählt zu den bekanntesten, auf Grund seiner späteren nationalsozialistischen Überzeugung aber auch umstrittensten Künstlern der Klassischen Moderne. Die Ausstellung „Nolde und der Norde“ beleuchtet die weitgehend unerforschten Arbeiten des Künstlers, die in seiner Zeit in Dänemark entstanden sind. Rund 80 Werke Emil Noldes werden den Gemälden von nordischen Künstlerinnen und Künstlern wie Georg Nicolai Achen, Anna Ancher, Vilhelm Hammershøi, Viggo Johansen, Peter Ilsted, Peder Severin Krøyer, Laurits Andersen Ring und Jens Ferdinand Willumsen gegenübergestellt.

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Dr. Kathrin Baumstark, Künstlerische Leiterin Bucerius Kunst Forum :
"Emil Nolde ist unbestritten einer der bedeutendsten Künstler des 20. Jahrhunderts. Der Widerspruch zwischen seiner kritikwürdigen Person und den herausragenden Kunstwerken lässt sich jedoch nicht auflösen. Die Ausstellung „Nolde und der Norden“ soll daher auch dazu anregen, über diese Ambivalenz nachzudenken, sich mit der Geschichte zu befassen und darüber in den Dialog zu kommen."

Wo liegen die Anfänge des weltbekannten Künstlers? Die Ausstellung geht dieser Frage nach und deckt Motive und stilistische Elemente auf, die in den darauffolgenden Jahren charakteristisch für Nolde wurden. 1900 besuchte er die Weltausstellung in Paris und war zutiefst beeindruckt von der dort gezeigten Kunst Skandinaviens. Noch im selben Jahr reiste er nach Kopenhagen, mietete sich ein Atelier und widmete sich dem Studium der dänischen Malerei. Ein wichtiges Sujet dieser Zeit stellt die Welt des Fantastischen dar, die er aus literarisch und mündlich überlieferten Sagen des Nordens schöpfte. Auch in der Darstellung von Interieurszenen und Landschaftsgemälden sind die skandinavischen Vorbilder zu spüren.

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Die Ausstellung „Nolde und der Norden“ ist in vier chronologisch angelegte Kapitel: Menschenbilder, Interieur, Landschaft, und Fantastik gegliedert. Sie konzentriert sich auf die weitgehend unerforschten Arbeiten Noldes im Zeitraum von 1900 bis 1902. Vor diesem Hintergrund wird in der Ausstellung mit der Spannung zwischen künstlerischem Werk und politischer Gesinnung umgegangen und die historischen Erkenntnisse werden offen dargelegt, wenn sie sich inhaltlich ergeben. Weitere Informationen hier.