Entgrenzung. Fotografie trifft Poesie
Ausstellung von Manuel Clancett und Andreas BaumgartnerGrenzen sind nicht nur physikalischer Natur. Grenzen leben in uns. In jedem Einzelnen von uns. Nationale Grenzen sind nicht nur ein abgestecktes Feld Erde, sondern auch simultan eine Linie gezogen durch unsere Seelen. Ich bin Deutschland, Du bist Ausland. Nationalität. Plastische Grenzen sehen wir Tag für Tag. Doch die unglaubliche Undurchsichtigkeit der inneren Grenzen bleibt stets im Verborgenen und legt sich wie ein grauer Schleier über die menschliche Plastik.
Wir wollen diesen strukturellen und individuellen, von Institutionen und eigenen Geißelungen eingepflanzten, seelischen Begrenzung einer gewaltsamen Entgrenzung unterziehen. Sie zur Schau stellen. Sie ernst nehmen, indem wir über sie lachen. Sie ihrer Individualität entziehen damit sie zu einem allgemeinen Problem werden. Eine unerhörte Fotografie durch innere Pornographie. Ein Versuch des Darübersprechens, des Verallgemeinerns durch Poesie. Fotografie trifft Poesie. Zusammen und mit dem Mehr an eingebrachter Relationalität entsteht eine radikale Praxis der Entgrenzung.
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Manuel Clancett studiert Liberal Arts und Philosophie an der Leuphana Universität Lüneburg. Er beschäftigt sich u.a. mit dem Thema Kulturtheorie, insb. Poststrukturalismus und die Einflüsse von Friedrich Nietzsche. Seit April 2019 Tutoriat und Co-Teaching: Modul ‚Kulturphilsophie‘, von Sensus Communis bis zur Aufteilung des Sinnlichen, Ästhetiken der Gemeinschaft mit Christoph Brunner und Konstanze Scheidt. |
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Andreas Baumgartner studiert Freie Kunst (Diplom) an der Hochschule der bildenden Künste Braunschweig. 2018 gewann er den Fotowettbewerb „Bayreuther Dialoge“ und hatte 2019 eine Einzelausstellung mit der Fotoreihe „Durchsicht“ in der Ehe-, Familien- & Lebensberatungsstelle Münster sowie eine Gruppenausstellung (vers. Einzelarbeiten) in den „Open Studios 2019“ HBK Braunschweig. |