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Hamburg, 04. April 2025
Eröffnung des „Urbaneo – Junges Architektur Zentrum“

Das „Urbaneo – Junges Architektur Zentrum“ hat heute seine Türen geöffnet und lädt zukünftig auf rund 1.000 Quadratmetern Kinder, Jugendliche, Schulklassen und Familien dazu ein, die Zukunft ihrer Stadt Hamburg aktiv mitzugestalten. Mit einem vielfältigen Angebot aus Ausstellungen, Workshops und Projekten wird am Strandkai in der HafenCity Baukultur, Stadtplanung und Nachhaltigkeit erlebbar gemacht. Mit dem bundesweit einzigartigen Mitmach-Architekturzentrum eröffnet der Verein Kindermuseum Hamburg e. V., der bereits das KL!CK Kindermuseum in Osdorf betreibt, nun eine weitere innovative Einrichtung der Kinder- und Jugendkultur in Hamburg. Gefördert wird das Projekt unter anderem von der Stadt Hamburg, der ZEIT STIFTUNG BUCERIUS und der HafenCity Hamburg GmbH.

Erkunden, entwerfen, diskutieren, mitgestalten, und das mit allen Sinnen, können junge Menschen künftig in den großzügigen Räumen des neuen jungen Architekturzentrums Urbaneo. Mit Blick auf Elbe und Hafen können Jugendliche, Schulkassen, Initiativen, Vereine und Familien in Werkstätten, wechselnden Ausstellungen und an verschiedenen Stationen auf zwei Ebenen Architektur und Stadtplanung aktiv ausprobieren. Pro Jahr werden rund 50.000 Besucherinnen und Besucher erwartet. Die Partizipation und Teilhabe junger Menschen an der Gestaltung der Stadt ist zentrales Anliegen des Urbaneo. Es setzt damit auch wichtige Aspekte des Hamburger Rahmenkonzepts Kinder- und Jugendkultur um.

Die Idee des neuen Architekturzentrums wurde neben der Förderung durch die Stadt Hamburg maßgeblich unterstützt von der ZEIT STIFTUNG BUCERIUS und der HafenCity Hamburg GmbH. Ein Bauherren-Konsortium aus August Prien, DC Development und den drei Baugenossenschaften BVE, Hansa und Bergedorf-Bille verantwortete den Bau.

Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien: „Das Urbaneo macht diesen Ort in der HafenCity zu einem Filetgrundstück für die Zukunft. Baukultur, Stadtplanung, Nachhaltigkeit – das Urbaneo vereint die großen Zukunftsthemen und lädt junge Menschen zum Mitmachen, Diskutieren, Verhandeln und gemeinsamen Planen ein. Das Urbaneo ist ein Meilenstein für die Kinder- und Jugendkultur und das Team leistet mit dieser so wichtigen Beteiligung junger Menschen einen bedeutenden Beitrag zur Entwicklung der Stadt und zur Stärkung der Demokratie. Ich danke allen, die dazu beigetragen haben, dass dieser Zukunftsort entstehen konnte.“

Judith Rädlein, Geschäftsführerin Kindermuseum Hamburg e. V. und Leitung des Urbaneo: „Das Urbaneo ist ein Ort, der jungen Menschen zeigt, dass ihre gebaute Umwelt keine Kulisse, sondern Lebensraum ist – und dass sie ein Recht darauf haben, daran mitzuwirken. Wir fragen gemeinsam: Was tut mir gut? Was brauche ich? Was muss sich ändern? Die Antworten darauf nehmen bei uns in kreativen Prozessen Form an – in Modellen, Ausstellungen, Filmen. Im Urbaneo verbinden wir kreatives Arbeiten mit politischer Bildung und wollen dadurch sichtbar machen, was oft übersehen wird: Junge Perspektiven sind entscheidend für eine gerechte und zukunftsfähige Stadt."

Prof. Manuel Hartung, Vorstandsvorsitzender der ZEIT STIFTUNG BUCERIUS: „Wie wollen wir in Hamburg leben? Bei dieser zentralen Frage reden Kinder und Jugendliche künftig mit – und gestalten auf 1.000 Quadratmetern in der HafenCity spielerisch die Zukunft ihrer Stadt. Erstmals in Deutschland wird Teilhabe mit Architektur, Stadtplanung, Baukultur und Bildung verknüpft. Aktive Teilhabe ist entscheidend für unsere Demokratie – daher fördert die ZEIT STIFTUNG BUCERIUS das Urbaneo und stärkt damit die zukunftsweisende Kinder- und Jugendkultur in Hamburg.“

Dr. Andreas Kleinau, Vorsitzender der Geschäftsführung der HafenCity Hamburg GmbH: „Mit dem Bekenntnis, dass Architektur Spaß machen kann, fordert das Urbaneo als Mitmach-Architekturzentrum die kommende Generation zur Mitgestaltung ihrer Quartiere und Städte auf. Das Urbaneo eröffnet Jugendlichen den Zugang zu Architektur und Stadtentwicklung inmitten der HafenCity. Man kann sich kaum einen geeigneteren Ort vorstellen. Wir haben die Realisierung des Urbaneo am Strandkai von Anfang an unterstützt und freuen uns sehr, dass es jetzt losgeht.“

Frank Holst, Geschäftsführer der AUG. PRIEN Projektentwicklung: „Für uns ist es ein essentieller Baustein, Kinder und Jugendliche aktiv in die Entwicklung unserer Stadt einzubeziehen. Wir freuen uns daher sehr über die Eröffnung des Mitmach-Architekturzentrums Urbaneo am Strandkai und auf viele spannende Erlebnisse.“

Die Flächen am Strandkai wurden 2014 für den Betrieb eines Kinderkulturhauses ausgeschrieben. Der Verein Kindermuseum Hamburg e.V. konnte sich mit dem Konzept eines Ortes für Kinder und Jugendliche in prominenter Lage zur Bearbeitung von Themen der Baukultur, Stadtplanung und Nachhaltigkeit durchsetzen. Die Behörde für Kultur und Medien hat 2017 ein Dauernutzungsrecht für die Fläche erhalten und überlässt diese dem Urbaneo. Die Erstausstattung hat die Bürgerschaft mit rund einer halben Millionen Euro aus dem Sanierungsfonds gefördert. Weitere Mittel wurden von der Bezirksversammlung Mitte, der ZEIT STIFTUNG BUCERIUS sowie privaten Spenden zur Verfügung gestellt. Die Kulturbehörde unterstützt das Programm des Urbaneo seit 2025 mit einer jährlichen Projektförderung in Höhe von 50.000 Euro.

Rückfragen der Medien: 

ZEIT STIFTUNG BUCERIUS
Dorit Schartau – Pressesprecherin
Telefon: 040 41336870
E-Mail: presse@zeit-stiftung.de

Behörde für Kultur und Medien
Enno Isermann – Pressesprecher
Telefon: 040 42824 207
E-Mail: enno.isermann@bkm.hamburg.de

Urbaneo – Junges Architektur Zentrum
Judith Rädlein – Leitung Urbaneo, Geschäftsführung Kindermuseum Hamburg e.V.
Telefon: 040 63307279
E-Mail: raedlein@kindermuseum-hamburg.de

Hamburg, 19. März 2025
Moorschutz ist Klimaschutz: ZEIT STIFTUNG BUCERIUS, Joachim Herz Stiftung und DBU Naturerbe renaturieren Moor

Hamburg/ Peenemünde, 19. März 2025

Peenemünde. Zwei Bagger schaufeln aktuell auf der DBU-Naturerbefläche Peenemünde Erde beiseite und rütteln doppelte Stahlplatten mit einem Kippwehr in über fünf Meter breite Entwässerungsgräben. Schließlich schütten sie Natursteine an die Stahlrahmen, um ein Ausspülen durch das Wasser zu verhindern. 19 solcher regulierbaren Kippwehre und sechs Grabenplompen sollen in den Peenewiesen zukünftig helfen, den Grundwasserstand auf knapp über 300 Hektar anzupassen. Dadurch setzt der bislang entwässerte Torfboden weniger Klimagase frei, und intakte Feuchtwiesen und ein Bruchwald können sich entwickeln. Die Naturschutzmaßnahme setzt die ZEIT STIFTUNG BUCERIUS gemeinsam mit der Joachim Herz Stiftung und dem DBU Naturerbe, einer gemeinnützige Tochtergesellschaft der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), sowie in enger Abstimmung mit den Behörden vor Ort um. Beide Stiftungen werden die Maßnahmen im DBU Naturerbe über die nächsten 25 Jahre als freiwillige Kompensationsleistung unterstützen. Heute (Mittwoch) machten sie sich gemeinsam ein Bild von den laufenden Arbeiten.

95 Prozent der Moore in Deutschland sind entwässert

„Etwa sieben Prozent der Treibhausgas-Emissionen in Deutschland entweichen aus trockengelegten Torfböden. Rund 95 Prozent dieser Lebensräume sind entwässert, was die Freisetzung von klimaschädlichen Gasen anheizt“, erläuterte Michael Dittrich, stellvertretender Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) und Prokurist ihrer gemeinnützigen Tochter, dem DBU Naturerbe. Intakte Ökosysteme seien hingegen natürliche Klimaschützer. Wälder und Auen, Grünland und gut wasserversorgte wachsende Moore binden große Mengen Kohlenstoff. Daher spielen Torfböden als Kohlenstoffsenken eine wichtige Rolle beim Klimaschutz. „In Deutschland wird nicht nur die Erderwärmung immer spürbarer, auch das massenhafte Artensterben schreitet lautlos voran. Maßnahmen wie im DBU Naturerbe wirken der ökologischen Zwillingskrise entgegen“, erklärte Dittrich. Die ZEIT STIFTUNG BUCERIUS und die Joachim Herz Stiftung aus Hamburg unterstützen so die Naturschutzmaßnahmen in den Peenewiesen und den natürlichen Klimaschutz.

Moorschutz ist Klimaschutz

Michael Dittrich sowie Projektplaner, Dr. Axel Precker, Frank Messing, Geschäftsführer der Firma VVL-Landschaftspflege, Revierleiter Uwe Wobser vom Bundesforstbetrieb Vorpommern-Strelitz, Dr. Uwe Fuellhaas, Gewässer- und Feuchtgebietsmanager im DBU Naturerbe und die Fachliche Leiterin im DBU Naturerbe, Susanne Belting, erläuterten Ulrich Müller, Vorstandsmitglied der Joachim Herz Stiftung (Hamburg), und Achim Lange, Vorstandsmitglied der ZEIT STIFTUNG BUCERIUS (Hamburg), die Maßnahmenumsetzung vor Ort. Über die nächsten 25 Jahre werden die beiden Stiftungen die Maßnahme im DBU Naturerbe finanzieren, um freiwillig ihren CO2-Fußabdruck zu verringern.

„Moorschutz ist Klimaschutz – diese Erkenntnis hat sich in den vergangenen Jahren mehr und mehr durchgesetzt. Als ZEIT STIFTUNG BUCERIUS wollen wir auch hier vorangehen und uns für Nachhaltigkeit einbringen“, betonte Achim Lange. „Indem wir in den Erhalt und die Wiederherstellung seltener Lebensräume investieren, tragen wir auch dazu bei, unsere ökologische Lebensgrundlage zu schützen. Wir sind uns unserer Verantwortung für den Klimaschutz bewusst und möchten so die langfristige und vollständige CO2-Kompensation unseres Geschäftsbetriebes erreichen“, erläuterte Ulrich Müller.

Schlüssel und Kurbel erlauben Steuerung des Wasserstands

Wie die Stauwehre künftig arbeiten werden, erklärte Susanne Belting: „Bis in den Frühling hinein sollen die Böden und die entsprechenden Lebensräume davon profitieren, dass möglichst kein Wasser durch die Gräben abfließt.“ Bevor die Peenewiesen durch ein Schöpfwerk, eine große Anzahl von Entwässerungsgräben und den Bau eines Deichs intensiver landwirtschaftlich nutzbar gemacht wurden, überflutete regelmäßig der Peenestrom das Gebiet. Mit Hilfe eines Schlüssels und einer Kurbel kann Revierleiter Wobser die Klappen in den Stahlwehren bei Bedarf öffnen. Belting: „Im Sommer wollen wir, dass unsere Pächter das wiedervernässte Grünland befahren und mähen können.“ Falls notwendig, würden dann die Kippwehre geöffnet, damit Wasser in die Hauptgräben abfließen kann. Die Entwässerung der anliegenden Gemeinden werde dabei nicht berührt. Nach der Bewirtschaftung wird mit dem Wasserrückhalt in der Fläche umgehend wieder begonnen.

Die Veränderungen werden nicht von heute auf morgen sichtbar. Nur langsam regenerieren sich die Lebensräume. Als Biologe erwartet Fuellhaas, „dass sich vergleichsweise schnell die Zahl an Libellen und Amphibien in den angestauten Gräben, sowie insbesondere die der Feuchtigkeit liebenden Wirbellosen im wiedervernässten Feuchtgrünland verbessert.“ Wenn in den nächsten Jahren auf größerer Fläche beispielsweise wieder Seggen wachsen, die Kuckuckslichtnelke pink oder die Sumpfdotterblume gelb blühen, dann zeigten diese Pflanzen an, dass hier wieder Feuchtwiesen entstehen.

Vor Ort informieren Hinweisschilder zu den Maßnahmen und dem Engagement der drei beteiligten Institutionen.

Fotos nach IPTC-Standard zur kostenfreien Veröffentlichung unter http://www.dbu.de/naturerbe


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Dorit Schartau – Pressesprecherin
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Hamburg, 13. März 2025
1. Demokratie-Festival vom 11. bis 13. April 2025 auf Kampnagel in Hamburg
Erstes Demokratie-Festival auf Kampnagel: Hamburgs größtes politisch-kulturelles Demokratie-Event „Streit & Zuversicht – Das Demokratie-Festival der ZEIT STIFTUNG BUCERIUS 2025“ startet vom 11. bis 13. April

Drei Tage, 30 Stunden Programm mit Politik- und Musikstars, Fuck-Up-Night, Konzerten und Theater, Workshops und Live-Talks zu Demokratie / Kostenfreie Angebote für Schüler:innen, Lehrende und Hamburger Bürger:innen.

Wie geht es weiter mit unserer Demokratie? Was braucht unsere Demokratie in Zeiten von Wahlkämpfen und Koalitionsverhandlungen, Trump und Co, von Desinformation und Polarisierung, von antidemokratischer Einflussnahme und internationalen Konflikten? Wie steht es um die Sicherheit in Europa und wie machen wir unseren Staat handlungsfähiger und besser? Und was können wir als Bürger:innen tun?

Unmittelbar nach der Wahl zur Hamburgischen Bürgerschaft und den Bundestagswahlen will die ZEIT STIFTUNG BUCERIUS genau diese Fragen diskutieren und lädt gemeinsam mit arte und in Kooperation mit Kampnagel ein zu Hamburgs erstem Demokratie-Festival. Vom 11. bis 13. April 2025 bietet das dreitätige politisch-kulturelle Event mehr als 30 Stunden Programm mit Live-Talks, „Ask me anything“-Fragerunden und Diskussionen mit prominenten Politiker:innen und Expert:innen, dem Erfolgs-Debattenformat „Streit & Zuversicht“, Workshops speziell für Jugendliche und Schulgruppen, einer Fuck-Up-Night der Demokratie, Theater u. a. von Star-Regisseur Milo Rau, PubQuiz sowie exklusiven Konzerten und Musik-Performances. Örtlichkeit ist das Gelände der internationalen Kulturfabrik Kampnagel in Hamburg-Winterhude. Die Angebote sind bis auf wenige Ausnahmen kostenfrei. Arte ist als Partner mit ihren Sendungsformaten "Re:" und "tracks" mit dabei und überträgt Teile des Programms.

Mit dabei sind u. a. Hamburger Spitzen-Politiker:innen wie die Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank, Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard oder Anke Frieling, Publizist Michel Friedman, Bundesminister a.D. Thomas de Maizière, der ehemalige Ministerpräsident Thüringens Bodo Ramelow, die Extremismus-Expertin Julia Ebner, Klimaaktivistin Carla Hinrichs (ehemals Letzte Generation), Unternehmer Rubin M. Ritter oder Constanze Kurz vom Chaos Computer Club, Sebastian Krumbiegel, Frontmann der Kultband „Die Prinzen“,  Schauspieler Fritz Tietz, die ehemalige Piraten-Politikerin, Autorin und Psychologin Marina Weisband, Moderator Michel Abdollahi, die ZDF-Journalistin Nicole Diekmann und ZEIT-Journalist Heinrich Wefing, außerdem die Independent-Kultbands „Adam Angst“ und Die Goldenen Zitronen sowie das Theater-Kollektiv „SKART & Masters of the Universe“, das gemeinsam mit Schüler:innen der Stadtteilschule Altona kriegerische Konflikte in „WAR GAMES“ beleuchtet. Highlight am Samstag ist zudem der 75-Jahre-Rio-Reiser-Abend „Keine Macht für niemand!“, bei dem Selig-Sänger Jan Plewka mit Band zusammen mit Gästen wie u.a. Rocko Schamoni oder Sängerin Lina Maly seine Texte und Lieder zum Leben erweckt.

Eingeladen sind alle Hamburger Schüler:innen, Lehrende, Kultur- und Festival-Fans und interessierten Bürger:innen.

Dazu und zur Berichterstattung laden wir auch Sie herzlich ein.

Datum:               Freitag, 11. April bis Sonntag, 13. April 2025
Ort:                     Kampnagel, Jarrestraße 20, Hamburg

Hinweis für Medienvertreter:innen: 
Wir bitten um Akkreditierung vorab bis spätestens Mittwoch, 09. April 2025, per E-Mail unter: presse@zeit-stiftung.de. Aufgrund der räumlichen Gegebenheiten ist für einige Veranstaltungen die Zulassung vor Ort begrenzt. Gerne kümmern wir uns auch um mögliche Interviewwünsche.

Weitere Informationen und das ausführliche Programm hier.

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ZEIT STIFTUNG BUCERIUS
Dorit Schartau – Pressesprecherin
Telefon: 040 41336870
E-Mail: presse@zeit-stiftung.de

Kampnagel
Kristin Niemann – Leiterin Öffentlichkeitsarbeit/Marketing
Telefon: 040 270 949 22
E-Mail: kristin.niemann@kampnagel.de
Berlin, 12. März 2025
Damit unser Staat besser funktioniert: „Initiative für einen handlungsfähigen Staat“ legt Konzept für Staatsreform vor

Ein Staat, der gut funktioniert, begegnet seinen Bürger:innen mit mehr Vertrauen und regelt die Dinge in der Verwaltung einfacher. Er priorisiert die Digitalisierung, bricht die Silos auf im Staat selbst, aber auch zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft. Und er passt die Sicherheitsarchitektur der aktuellen Gefahrenlage an: Das ist der Kern des Reform-Konzepts, das die „Initiative für einen handlungsfähigen Staat“ an diesem Mittwoch in Berlin vorgelegt hat. Der 88-seitige Zwischenbericht enthält 30 konkrete Empfehlungen, wie staatliches Handeln in vielen Bereichen besser gelingen kann. Der Bericht ist ab sofort auf der Website der Geschäftsstelle der Initiative abrufbar: www.handlungsfaehiger-staat.de .

Das Reformvorhaben ist eine gemeinsame Initiative der Medienmanagerin und Aufsichtsrätin Julia Jäkel, der ehemaligen Bundesminister Thomas de Maizière und Peer Steinbrück und des Staatsrechtlers und langjährigen Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts Andreas Voßkuhle. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die Schirmherrschaft übernommen; er hat den Zwischenbericht am Dienstag entgegengenommen. Die Initiator:innen, die unabhängig von Parteien und anderen Interessenvertreter:innen agieren, wollen mit ihrer Arbeit „dazu beitragen, Blockaden und Selbstblockaden staatlichen Handelns aufzulösen“. Finanziert und organisatorisch unterstützt wird die Initiative von vier renommierten Stiftungen: der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung, der Fritz Thyssen Stiftung, der Stiftung Mercator und der ZEIT STIFTUNG BUCERIUS. Die Geschäftsstelle der Initiative ist an der Berliner Hertie School angesiedelt.

„Die Welt hat sich verändert, wir können nicht mehr mit den Instrumenten der Vergangenheit steuern“, so die Initiator:innen. „Wir schlagen deshalb einige sehr grundlegende Umbauten im Maschinenraum des Staates vor.“ Füge man die 30 Empfehlungen „zu einem großen Ganzen zusammen, ergeben sie ein Konzept, das große Kraft entfalten kann“. Für eine solche Reform brauche es „eine parteiübergreifende Kraftanstrengung“.

Zu den 30 Empfehlungen zählen etwa die Schaffung eines Ministeriums für Digitales & Verwaltung; die Vereinfachung der Strukturen unserer Sozialsysteme und die Bündelung der Zuständigkeiten der sozialen Sicherung in einem oder zwei Bundesministerien; ein Konzept der Gesamtverteidigung, zu dem ein Nationaler Sicherheitsrat mit Lagezentrum und einem Krisenstab ebenso gehört wie die Zuständigkeit des Bundes für einen nationalen Katastrophenschutz; und die klarere Zuordnung von Verantwortlichkeiten zwischen Bund, Ländern und Kommunen.

Generell geht es den vier Autor:innen des Berichts darum, den Staat als Ganzes zu erneuern. Bürokratieabbau etwa könne nur gelingen, wenn vieles ineinandergreife: bessere Gesetzgebungsprozesse, Vorschriften mit mehr Ausnahmen, mehr Vertrauen in Bürger:innen und Unternehmen – und ein digitaler Staat. Um diese Ziele zu erreichen, brauche es eine Kultur, die Neues möglich macht.

Wer eine große Reform des Staates anpacke, müsse die konkreten Folgen von Reformen transparent benennen. Wolle man etwa mehr Pauschalierungen, um Abläufe zu beschleunigen und zu vereinfachen, sei dafür der Preis zu zahlen, dass nicht auf jeden Einzelfall im selben Maße wie heute eingegangen werden könne. Dieser Preis müsse dann auch benannt werden. Außerdem sei dem Gerechtigkeitsempfinden der Bürger:innen Rechnung zu tragen, zum Beispiel durch eine schärfere Bekämpfung von Steuerbetrug, Geldwäsche und Sozialbetrug.

Die vier Autor:innen machen auch Vorschläge zur Umsetzung eines solchen großen parteiübergreifenden Kraftakts.

Die Autor:innen der „Initiative für einen handlungsfähigen Staat“ betonen, dass sie keinen Anspruch auf Vollständigkeit und alleinige Urheberschaft für die Empfehlungen erheben. Zur Erarbeitung ihrer Vorschläge haben sie mit 54 Expert:innen in sieben Arbeitsgruppen debattiert. Die Teilnehmenden kommen aus unterschiedlichen Lebensfeldern und allen Teilen Deutschlands – Bürgermeister:innen und Schulleiter:innen, Unternehmer:innen und Verwaltungsprofis, Wissenschaftler:innen und IT-Expert:innen.

Für den Abschlussbericht, der im Juli vorgelegt wird, werden die Initiator:innen einige Empfehlungen ergänzen und vertiefen und weitere Anregungen aufgreifen, vor allem aus Diskussionen mit Alumni und Alumnae der die Initiative unterstützenden Stiftungen, insbesondere der Bucerius Summer School on Global Governance, der Bucerius Law School in Hamburg, der Hertie School und des Mercator Kollegs für Internationale Aufgaben. Die jungen Praktiker:innen sollen als Vertreter:innen junger Generationen in die Ausarbeitung der Reformvorschläge einbezogen werden. Auch Stellungnahmen Forschender und Studierender der Hertie School und der Bucerius Law School sowie von Führungskräften und Beschäftigten der öffentlichen Verwaltung werden berücksichtigt. Den Stiftungen ist es dabei ein besonderes Anliegen, dieses für die Entwicklung unseres Staates zentrale Thema inhaltlich und programmatisch zu fördern und über ihre Netzwerke in die Gesellschaft zu tragen. So wird es etwa bei dem Demokratiefestival der ZEIT STIFTUNG BUCERIUS am 12. April 2025 auf Kampnagel in Hamburg neben weiteren Beratungen mit Alumni auch eine öffentliche Diskussion zu den Reformvorschlägen mit u.a. Initiator Thomas de Maizière geben.

Der Zwischenbericht im Überblick:

Verwaltung: Mehr Vertrauen, aber keine hundertprozentige Einzelfallgerechtigkeit
Die Autor:innen empfehlen einen neuen Ansatz im Verhältnis des Staates zu Bürger:innen und Unternehmen: mehr Vertrauen und weniger Misstrauen. Ein Beispiel: spürbare Erleichterungen bei Berichts- und Dokumentationspflichten. Im Gegenzug sollen Kontrollen verstärkt und Fehlverhalten stärker sanktioniert werden. „Wer bei sich alles in Ordnung hält, wird entlastet. Wer dieses Vertrauen missbraucht, wird härter als heute sanktioniert. Das ist fair und gerecht.“ Die Initiator:innen mahnen ein Umdenken in der Verwaltung und auch bei den Bürger:innen an. Eine effizientere Verwaltung ist nur möglich, wenn nicht jeder Einzelfall exakt gleichbehandelt werden muss. Hier schlagen die Autoren mehr Pauschalierungen, Experimente und Abweichungsmöglichkeiten für Kommunen vor. Gleichzeitig ermutigen sie die Verwaltung zu einer Kultur, die Räume lässt.

Digitaler Staat: die Voraussetzung von allem
Der deutsche Staat muss digitalisiert werden – er braucht neue Technik, neue Kompetenzen und einen Kulturwandel. Dafür empfehlen die Initiator:innen unter anderem:

- Die Einrichtung eines neuen Ministeriums für Digitales & Verwaltung als „Treiber und Umsetzer der  Digitalisierung und einer umfassenden Staatsmodernisierung. Beides gehört Hand in Hand.“ Das Ministerium wird mit umfassenden Kompetenzen ausgestattet. So erhält es Zuständigkeiten für die Standardisierung von Systemen, für die gesamte IT der Bundesregierung, die digitale Infrastruktur in Deutschland (Glasfaserausbau), und es erhält ein zentrales Digitalbudget

- „Ein Staat, der den Herausforderungen der Digitalisierung gewachsen sein will, braucht eine Kultur, die Neues möglich macht“, so die Initiator:innen. Dafür sei es nötig, dass der Bund eine „neue Personalkultur“ fördert und die Behördenstruktur reformiert. Auch dafür erhält das neue Ministerium umfassende Zuständigkeiten innerhalb der Bundesregierung.

- Um die derzeit zersplitterte IT-Landschaft der öffentlichen Verwaltung in Deutschland – mit mehr als 10.000 einzelnen Betriebslösungen über alle Ebenen von Bund bis zu den Kommunen – neu zu ordnen, sollen Regelungen geschaffen werden für eine digitale Bund-Länder-Zusammenarbeit. Das Ziel: zentrale Lösungen überall dort, wo die Aufgaben automatisierbar sind und keine Ermessensspielräume zulassen – etwa bei der Kfz-Zulassung oder dem Meldewesen – und damit mehr Spielraum für die Kommunen für ihre ureigenste Gestaltungsarbeit vor Ort.

- Über eine zentrale digitale Dienstleistungsplattform sollen alle Regelleistungen des Sozialstaats zugänglich sein, etwa Kinder-, Arbeitslosen- und Elterngeld oder Sozialhilfe.

- Die Initiator:innen empfehlen einen umfassenden Datenaustausch zwischen allen Polizeidienststellen und Staatsanwaltschaften, etwa zur Verhütung von Terroranschlägen und zur Bekämpfung von Wirtschaftskriminalität.

- Auch wenn der Schutz persönlicher Daten ein verfassungsrechtlich gewährleistetes hohes Gut bleibt, empfehlen die Initiator:innen, zu pingelige Vorgaben beim Datenschutz zu lockern. So soll stärker mit Widerspruchslösungen gearbeitet werden. Die Aufsicht über Unternehmen soll nicht mehr bei den Datenschutzaufsichtsbehörden der Länder liegen, sondern bei der Bundesbeauftragten.

Sicherheit: Konzept für eine Gesamtverteidigung
„Deutschland braucht ein Konzept der Gesamtverteidigung, für die militärische wie die zivile.“ Dafür machen die Initiator:innen weitreichende Empfehlungen für eine neue Sicherheitsarchitektur. Dazu zählen unter anderem:

- Die sogenannte Wehrverfassung aus den 1960er Jahren wird der tatsächlichen Sicherheitslage angepasst.

- Der Bund erhält eine Zuständigkeit für den nationalen Katastrophenschutz und Cybersicherheit.

- Für den Katastrophenfall wird der Einsatz der Bundeswehr im Innern unter strengen Voraussetzungen möglich.

- Die Bundesregierung richtet einen Nationalen Sicherheitsrat und ein Nationales Lagezentrum ein, um strategische Kompetenz zu bündeln und übergreifende Lagebeurteilungen zu ermöglichen. Ein ständiger Krisenstab soll Entscheidungen vorbereiten.

Föderalismus: Klarere Zuständigkeiten für Bund, Länder und Kommunen
Die Initiator:innen empfehlen, die Aufgaben zwischen Bund, Ländern und Kommunen klar zu ordnen. Die Zuständigkeit für die Finanzierung soll dieser Aufgabenzuordnung folgen. Eine neue Bund-Länder-Initiative soll Vorschläge erarbeiten, wie die staatlichen Ebenen sinnvoll und systematisch geordnet werden können. Das gilt besonders auch für die Neuausrichtung der Zuständigkeiten für das Bildungssystem. Hier geht es den Autor:innen auch darum, die Selbstbestimmung der Schulen vor Ort zu stärken. Um bundeseinheitliche Lösungen auch für Länderangelegenheiten zu ermöglichen, sollen die Länder die Befugnis erhalten, gemeinsam rechtsverbindliche Beschlüsse zu fassen. Das ist bisher nur über Staatsverträge möglich. Dafür soll ein Bundesratsverfahren neuer Art eingeführt werden, bei dem der Bundesrat mit Mehrheit beschließt.

Gesetzgebung: Mehr Sorgfalt und bessere Erprobung
Das Gesetzgebungsverfahren soll gründlicher, integrativer, transparenter und vollzugsorientierter werden. Die Initiator:innen empfehlen unter anderem, dass der Gesetzgeber wieder häufiger Regelfristen einhält – zu viele Gesetze würden derzeit zu schnell verabschiedet. Praktiker:innen und Anwender:innen des Gesetzes sollten bereits früh im Gesetzgebungsverfahren eingebunden werden. Zudem sollen alle neuen Gesetze einem Sozialcheck und einem Klima- und Energiecheck unterzogen werden.

Im Zwischenbericht heißt es: „Insgesamt führt ein sorgfältiges Gesetzgebungsverfahren zu einem schnelleren und reibungslosen Verwaltungshandeln. Wer früh gut arbeitet, hat hinterher weniger Probleme.“ Umgekehrt: Wer im Gesetzgebungsverfahren schludert, Konflikte nicht löst, Digitalisierung nicht mitdenkt, der zahlt im Verwaltungsalltag einen hohen Preis. Gesetze, so empfehlen die Initiator:innen, sollen „innovationsoffen und ausnahmefreundlich gestaltet“ werden. Mit Experimentierklauseln könnten zum Beispiel Lernprozesse in der Verwaltung initiiert werden: Weitreichende Ausnahmeregelungen ermöglichen flexibles Handeln vor Ort.

Wettbewerbsfähigkeit: Der Staat als Ermöglicher
Ein handlungsfähiger Staat fördert Innovationen und bringt Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft zusammen. Die Autor:innen empfehlen unter anderem, die öffentliche Beschaffung zu vereinfachen und zu digitalisieren und immer neue rechtliche Anforderungen in Planungsphasen zu verhindern. Der Staat müsse als strategischer Investor agieren, also innovationsorientiert und risikobereit. Um die Verbindung von Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft zu stärken, soll der Staat Möglichkeiten schaffen, dass wissenschaftliche Forschung einfacher auch unternehmerisch verwertet werden kann. Die Drittmittelförderung müsse zugunsten der Grundförderung eingeschränkt werden, um Forschung wieder mehr Freiraum zu geben.

Soziales: Komplexität des Systems senken
„Wer den Sozialstaat auf hohem Niveau erhalten will, wird seine Effektivität und Effizienz verbessern müssen“, so die Initiator:innen. „Fünf Bundesministerien verantworten etwa 170 Leistungen, die von fast 30 Behörden unter Verwendung unterschiedlicher Begrifflichkeiten verwaltet und in 16 Ländern mit 400 kommunalen Gebietskörperschaften teils unterschiedlich umgesetzt werden.“ Zur Vereinfachung empfehlen sie unter anderem:

- die Zuständigkeit aller Leistungen der sozialen Sicherung in einem Bundesministerium zu bündeln, alternativ in zweien, dann für Kinder und Jugendliche in einem anderen Bundesministerium;

- die Begriffe, die einer Anspruchsberechtigung von sozialen Leistungen zugrunde liegen, zu vereinheitlichen. Derzeit klingen Begriffe wie „häusliche Lebensgemeinschaft“, „Einkommen“ oder „Kind“ eindeutig, doch innerhalb der Sozialversicherungen werden sie unterschiedlich definiert mit gewaltigen Folgen für die Verwaltungsabläufe;

- alle Anspruchsberechtigten in drei Bedarfsgruppen zusammenzufassen: Kinder und Jugendliche, Erwachsene und Haushalte – und darunter dann auch die Leistungen zu bündeln.

Zusammenfassend: „Lasten möglichst fair verteilen“
Damit Reformen gelingen, müsse die Politik bereit sein, „die Gewinn- und Verlusteffekte transparent offenzulegen – und zugleich deutlich machen, welche Anstrengungen unternommen werden, um die Lasten möglichst fair zu verteilen“. Zudem müsse das „Gerechtigkeitsempfinden“ der Bürger:innen angesprochen werden. So sei etwa eine intensivere Bekämpfung von Steuerbetrug, Geldwäsche oder Schwarzarbeit geboten. Reformen sollten zudem das Lohnabstandsgebot beachten und so das verbreitete Empfinden „Arbeit muss sich lohnen“ aufgreifen. Um Vertrauen in die Demokratie zu stärken und die Wechselwirkung von Freiheit und Verantwortung zu unterstreichen, unterstützen die Autor:innen den Vorschlag von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, eine allgemeine Dienstpflicht für alle Menschen in Deutschland einzuführen.

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Hamburg, 10. März 2025
Sieben Hamburger Künstlerinnen und Künstler erhalten 2025 das Kunststipendium der ZEIT STIFTUNG BUCERIUS.
Stiftung verlängert ihr großzügiges Engagement bis 2028

Die Behörde für Kultur und Medien vergibt seit 2019 dank des großzügigen finanziellen Engagements der ZEIT STIFTUNG BUCERIUS jährlich sieben Kunststipendien an herausragende professionelle Bildende Künstlerinnen und Künstler in Hamburg. Das Kuratorium der Stiftung hat entschieden, ihr Engagement um weitere drei Jahre bis 2028 zu verlängern. Für die Stipendien 2024/2025 hat die Behörde für Kultur und Medien 120 Bewerbungen erhalten. Eine fünfköpfige Jury hat daraus sieben Künstlerinnen und Künstler ausgewählt, deren künstlerische Vorhaben mit je 10.000 Euro gefördert werden. Die Kunststipendien der ZEIT STIFTUNG BUCERIUS 2024/2025 gehen an Louis d’Heudières, Asana Fujikawa, Jil Lahr, Julia Malgut, TinTin Patrone, Volker Renner und Razan Sabbagh.


Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien: „Die Kultur zu stärken ist so notwendig wie lange nicht mehr. Die Freiheit und Vielfalt der Künste zu sichern, gehört zu den Grundpfeilern unserer Demokratie. Die aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen unterstreichen die Notwendigkeit dieser Aufgabe. Der Schulterschluss von öffentlichem und privatem Engagement ermöglicht uns, gemeinsam den Herausforderungen der Zukunft noch besser zu begegnen und die Kunstproduktion in unserer Stadt weiter zu stärken. Die Kunststipendien der ZEIT STIFTUNG BUCERIUS sind ein hervorragendes Beispiel und eine wertvolle Ergänzung zu den Förderangeboten der Behörde für Kultur und Medien. Unser Dank gilt der Stiftung für ihr anhaltendes Engagement für die Kunst in Hamburg.“

Christine Neuhaus, Hauptbereichsleiterin Förderungen, ZEIT STIFTUNG BUCERIUS: „Mit ihrem Engagement für die Kunststipendien will die ZEIT STIFTUNG BUCERIUS Künstlerinnen und Künstlern Freiräume ermöglichen, sie in ihrer künstlerischen Entwicklung unterstützen und Hamburg als Ort einer lebendigen und vielfältigen Kunstszene stärken. Gerade in Zeiten, in denen der finanzielle und mitunter auch politische Druck auf freischaffende Künstlerinnen und Künstler wächst, ist es wichtiger denn je, eine freie und unabhängige Kunstproduktion zu unterstützen. Mit den Kunststipendien vereinen wir als Stiftung die Verteidigung von Kunstfreiheit und die Förderung künstlerischer Talente. Wir freuen uns sehr über die neuen Stipendiatinnen und Stipendiaten und darauf, uns auch in Zukunft für die Freiheit der Kunst und ihre Produktion einsetzen zu können.“

Die Jury kommentiert ihre Entscheidung: „Wir sind einstimmig  der Meinung, dass die Arbeiten in ihrer künstlerischen Präzision und Relevanz bemerkenswert sind: Die Stipendiatinnen und Stipendiaten der ZEIT STIFTUNG BUCERIUS 2024/2025 finden eigenständige künstlerische Sprachen für vielfältige Umgangsformen mit sozioökonomischen-politischen wie auch kunstimmanenten Fragestellungen. Dabei stechen spielerische Ansätze ebenso hervor wie formale Fragestellungen und engagierte Teilhabe. Die ausgewählten Arbeiten schaffen und untersuchen Klang- und Bildräume, sie lassen aber auch soziale und physische Räume zwischen und um uns als dritte Orte entstehen. So zeigt sich uns ein dynamisches Spektrum aktuellen künstlerischen Schaffens, das experimentelle Herangehensweisen ebenso wie rigorose Formfindungen aufweist.“

Die Stipendiatinnen und Stipendiaten wurden von einer fünfköpfigen Jury ausgewählt: Benedikt Fahrschon (Kurator, Kunsthalle Bielefeld), Klara Hülskamp (Kuratorin und Interimsleitung, Kunstverein Harburger Bahnhof, Hamburg), Stefanie Jaschke-Lohse (Bereichsleitung Kunst und Kultur, ZEIT STIFTUNG BUCERIUS, Hamburg), Prof. Dr. Nora Sternfeld (Professorin, Hochschule für Bildende Künste Hamburg) und Leyla Yenirce (Bildende Künstlerin und Kunststipendiatin 2023/2024, Berlin).

Das Kunststipendium der ZEIT STIFTUNG BUCERIUS ist ein flexibles Stipendium, das den vielfältigen Arbeitsweisen und Bedarfen im Bereich der Bildenden Kunst zeitgemäß begegnet. Für die Stipendien können sich professionell arbeitende Bildende Künstlerinnen und Künstler sowie künstlerische Kollektive aus Hamburg bewerben.

Bewerbungen für den Stipendienjahrgang 2025/2026 können vom 29. April bis zum 20. Mai 2025 über das Online-Bewerbungsportal der BKM eingereicht werden.

Weitere Informationen zur Ausschreibung finden Sie hier.

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Twitter: @hh_bkm | Instagram: @bkm_hh      

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Hamburg, 30. Januar 2025
Sprache als Schlüssel zur Bildung: ZEIT STIFTUNG BUCERIUS, Schulbehörde und Sozialbehörde starten neues Programm „WEICHENSTELLUNG für den Schulstart“ für Kinder am Übergang von Kita in Grundschule

Jedes dritte Kita-Kind spricht zuhause eine andere Sprache als Deutsch. Immer mehr Kinder haben ausgeprägten Sprachförderbedarf und häufig nur unzureichende Deutschkenntnisse. Ein Ausgleich dieser frühen Sprachdefizite ist mitentscheidend für einen guten Start in die Schule. Für viele Kinder sind die Übergänge von einer Bildungseinrichtung in die nächste kritische Phasen. Diese Übergänge fließend zu gestalten, kann den langfristigen Bildungserfolg maßgeblich beeinflussen. Dafür brauchen viele Kinder, aber auch Kitas, Grundschullehrende und Eltern Hilfestellung.

Genau hier setzt das neue Bildungsprogramm „WEICHENSTELLUNG für den Schulstart“ an, das die ZEIT STIFTUNG BUCERIUS in Kooperation mit der Behörde für Schule und Berufsbildung (BSB) und der Sozialbehörde in Hamburg umsetzt. Kern des Programms zur frühkindlichen Bildung ist, die Sprachförderung am Übergang zwischen Kita und Schule zu stärken, um die Kinder für einen bestmöglichen Start ins Schulsystem vorzubereiten. Das Projekt fügt sich in eine Reihe verschiedener Maßnahmen der Behörde für Schule und Berufsbildung ein, mit der die frühkindliche Bildung in Hamburg gestärkt wird. Hier ist beispielhaft das Viereinhalbjährigen-Vorstellungsverfahren zu nennen.

Schulsenatorin Ksenija Bekeris: „Mir liegen frühe Bildung, Sprachförderung und besonders der Übergang von der Kita und der Vorschule in die Schule persönlich sehr am Herzen. Deswegen freue ich mich, dass wir mit der ZEIT STIFTUNG BUCERIUS eine sehr kompetente Kooperationspartnerin gefunden haben, mit der wir, gemeinsam mit der Sozialbehörde, nun das Projekt „WEICHENSTELLUNG für den Schulstart“ auf den Weg bringen. Wir wissen: Kinder müssen gut lesen, schreiben, zuhören und sprechen können, um in der Schule und im Leben gut zurechtzukommen. Wir wissen auch, dass die Grundlagen dafür in einem sehr frühen Alter gelegt werden. Mit dem Projekt bauen wir eine Brücke für diese Kinder und begleiten sie beim Übergang von einem Bildungssystem in das nächste.“

Prof. Manuel Hartung, Vorstandsvorsitzender der ZEIT STIFTUNG BUCERIUS: „Sprache ist der Anfang von allem. Sprachdefizite sind daher Bildungsbarrieren. Gerade an den Übergängen entstehen entscheidende Brüche, die über den Bildungserfolg von Kindern entscheiden können. Genau hier setzen wir als ZEIT STIFTUNG BUCERIUS auch mit dem vierten Baustein unseres erfolgreichen Mentoring-Programms WEICHENSTELLUNG an und fördern Kinder bereits in Kita und Vorschule beim Übergang in die Grundschule. In enger Abstimmung mit der Stadt Hamburg und den Partnerstandorten unterstützen wir mit ‚WEICHENSTELLUNG für den Schulstart‘ frühkindliche Bildung in Hamburg; gleichzeitig werden auch die Eltern sowie die Kitas und Grundschullehrende bei dem so wichtigen Erwerb von Sprache und weiteren Vorläuferfähigkeiten begleitet. So stellen wir Weichen für die Zukunft dieser Kinder und schaffen mehr Bildungsgerechtigkeit.“

Im Projekt werden die Kinder langfristig über einen Zeitraum von drei Jahren begleitet: Erst in der Kita und dann nach dem Übergang weiter auch im ersten Grundschuljahr. In dieser Zeit erhalten die Kinder ab vier Jahren individuelle und bedarfsgerechte Unterstützung durch so genannte Mentor:innen, die dabei helfen, besser Deutsch zu lernen oder sogenannte Vorläuferkompetenzen für grundlegende Fähigkeiten wie Mathematik zu entwickeln. Das Besondere: Kita und Grundschule arbeiten eng zusammen, multiprofessionell, tauschen sich aus und sind auch räumlich nah. Das schafft kurze Wege – für die Kinder, aber auch für den Austausch von Erzieher:innen und Lehrenden.

Start an neun Standorten in Hamburg zum 1. Februar

In der Pilotphase des Projekts konnten bereits über 40 Kinder mit Mehrbedarf an vier Standorten in Hamburg erfolgreich starten. Im zweiten Jahrgang ab 1. Februar 2025 kommen mehr als 90 weitere Kita-Kinder an fünf weiteren Kita-Grundschul-Tandems dazu. Im neuen Schuljahr können somit insgesamt über 130 Kinder an neun Standorten in Hamburg profitieren. Ein Ausbau der Kapazitäten und die Erschließung weiterer Standorte sind für 2026 vorgesehen. Kita und Grundschule sind an den ausgewählten Standorten eng verzahnt, jeweils auch in räumlicher Nähe zueinander, und arbeiten einrichtungsübergreifend zusammen.

Aktuell partizipieren folgende Partnerstandorte an „Weichenstellung für den Schulstart“:

  • Kita Hermannstal – Ganztagsschule Stengelestraße (Horn)
  • Evangelische Kita auf der Veddel – Schule auf der Veddel
  • Kita Effekinder – Schule Hohe Landwehr (Hamm)
  • Kita Archenholzstraße – Grundschule Archenholzstraße (Billstedt)

Folgende fünf kommen zum 1. Februar dazu:
  • Kita Museumsplatz – Schule am Park (Harburg)
  • Kita Alte Forst – Schule in der Alten Forst (Eißendorf)
  • Kita LunaKids – Grundschule Elbinselschule (Wilhelmsburg)
  • Kita für Alle – Max-Traeger-Schule (Eidelstedt)
  • Kita Baererstraße – Georg-Kerschensteiner-Grundschule (Eißendorf)

Was tut „WEICHENSTELLUNG für den Schulstart“?

Das neue Mentoring-Programm „WEICHENSTELLUNG für den Schulstart“ unterstützt Kita-Kinder ganzheitlich und langfristig bereits ab der Kita bzw. Vorschule und begleitet sie mit Vertrauenspersonen auf dem Weg in die Grundschule. Ziel ist die frühzeitige Unterstützung von Kindern beim Sprach- und Lauterwerb, bei Wortschatz, Ausdruck und Grammatik sowie bei der Entwicklung der sogenannten Vorläuferkompetenzen vor der Einschulung. Diese Fähigkeiten wie z.B. soziale Empathie und Kooperation oder Selbstwirksamkeit sind wesentlich für den individuellen Bildungserfolg beim Schulstart.

Die Betreuung erfolgt über einen Zeitraum von drei Jahren, von der Kita bis in die erste Klasse, und findet wöchentlich in enger persönlicher Bindung statt. Dabei werden auch die Eltern integriert. Die Mentor:innen bzw. Sprachbegleiter:innen, in der Regel Lehramtsstudierende, begleiten die Kinder, erklären Wörter, regen zum Sprechen an, bringen spielerisch mathematische Elemente ein und unterstützen auch individuelle Begabungen. Darüber hinaus sind die Mentor:innen konstante Bezugspersonen und unternehmen mit den Kindern regelmäßig Ausflüge und kulturelle Aktivitäten.

Das Programm richtet sich an Kitas, Eltern und Grundschulen in Hamburg und ist für die Eltern wie Kinder kostenfrei. Zielgruppe sind Kinder ab vier Jahren, die aus vielfältigen Gründen mehr Unterstützung bei der Sprachentwicklung benötigen. Ein Fokus des Programms liegt auch auf der Schulung von (zukünftigem) Kita- und Lehrpersonal. Neben einer jährlichen Evaluation ist zudem eine wissenschaftliche Begleitung des Projekts geplant.

„WEICHENSTELLUNG für den Schulstart“ ist eine Initiative der ZEIT STIFTUNG BUCERIUS, unterstützt von der Dr. Harald Hack Stiftung und der Jürgen Sengpiel Stiftung und in Kooperation mit der Behörde für Schule und Berufsbildung und der Sozialbehörde.

Weitere Informationen unter https://schulstart.weichenstellung.info/

Hintergrund zum Programm „WEICHENSTELLUNG für den Schulstart“

„WEICHENSTELLUNG für den Schulstart“ ist ein neuer Baustein des erfolgreichen Mentoring-Programms „WEICHENSTELLUNG“, das die ZEIT STIFTUNG BUCERIUS seit über zwölf Jahren gemeinsam mit verschiedenen Partner:innen in Hamburg und an weiteren Standorten in Deutschland umsetzt. Das Programm unterstützt Kinder und Jugendliche bereits in drei Lebensphasen: auf dem Weg von der vierten Klasse in die weiterführende Schule, auf dem Weg von der Internationalen Vorbereitungsklasse in die Regelklasse und auf dem Weg zum Schulabschluss und in die Ausbildung bzw. den weiteren Bildungsweg. Rund 4.800 Kinder und Jugendliche konnten bereits davon profitieren – an 335 Schulen. Der neue Baustein für den Schulstart knüpft an diese Erfahrungen an und bietet Unterstützung und Orientierung für Kinder in einer frühen, aber entscheidenden Lebensphase – beim Übergang von der Kita in die Grundschule. Damit leistet die Stiftung einen weiteren wichtigen Beitrag zu chancengerechter Bildung und Teilhabe.

Rückfragen der Medien

ZEIT STIFTUNG BUCERIUS
Dorit Schartau, Kommunikation
Telefon: 040 41336870         
E-Mail: presse@zeit-stiftung.de

Behörde für Schule und Berufsbildung                            
Peter Albrecht, Pressesprecher                                                      
Telefon: 040 42863 2003                                                   
E-Mail: pressestelle@bsb.hamburg.de

Hamburg, 30. Januar 2025
Media Forward Fund startet mit neuer Förderlinie für Wissenschafts- und Datenjournalismus und kooperiert mit der Wissenschaftspressekonferenz
Eigene Förderlinie für Wissenschafts- und Datenjournalismus ist mit 1,4 Millionen Euro dotiert – In diesem Jahr werden „Launch Grants“ zu je 75.000 Euro pro Medium vergeben – 2026 stehen Fördermittel von bis zu 400.000 Euro pro Medium zur Verfügung – Bewerbungen zum Start der Förderlinie von 10. März an möglich 

Berlin / Wien / Zürich – 30.01.2025: Der Media Forward Fund, der erste länderübergreifende Fund für Journalismusförderung in Deutschland, Österreich und der Schweiz, startet am 10. März 2025 mit seiner zweiten Förderrunde. Diesmal gibt es gleich zwei Ausschreibungen gleichzeitig: Neben der „Allgemeinen Förderlinie“ für alle gemeinwohlorientierten Medien startet zusätzlich ein eigener Call gezielt für Wissenschafts- und Datenjournalismus. 

Im Rahmen dieser neu initiierten Förderlinie steigen fünf weitere Stiftungen aus Deutschland in den Media Forward Fund ein: Die Joachim Herz Stiftung, Klaus Tschira Stiftung, Madsack Stiftung, der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, und die VolkswagenStiftung stoßen zu den bisher zwölf Initiatoren des Media Forward Fund aus Deutschland, Österreich, Schweiz und USA dazu. Gemeinsam mit drei Initiatoren des Funds – Rudolf Augstein Stiftung, Schöpflin Stiftung und ZEIT STIFTUNG BUCERIUS – dotieren sie die neue Förderlinie für Wissenschafts- und Datenjournalismus mit 1,4 Millionen Euro. 

Kooperation mit der WPK

Der Media Forward Fund kooperiert bei der neuen Förderlinie mit der deutschen Wissenschaftspressekonferenz (WPK), die den vorherigen „Innovationsfonds Wissenschaftsjournalismus“ initiiert und erstmals relevante Stiftungen für die Förderung von Journalismus zusammengebracht hat. Die WPK übernimmt die wissenschaftsjournalistische Begleitung der Förderpartner und Qualitätssicherung.

Förderung soll unabhängigen Wissenschafts- und Datenjournalismus stärken

Ziel des Media Forward Fund ist die Förderung von mehr unabhängigen Qualitätsmedien mit tragfähigen Geschäftsmodellen, die starke, vertrauenswürdige Inhalte publizieren und sich langfristig nachhaltig finanzieren. Damit soll die Vielfalt im gemeinwohlorientierten Journalismus und damit die Demokratie gestärkt werden.

Für die Fördermittelvergabe wurden Kriterien in den Bereichen Transformation, Nutzerzentrierung, Unabhängigkeit und Qualität definiert: Ziel ist es, Medien zu fördern, die neue Herangehensweisen für gemeinwohlorientierte Geschäftsmodelle im Wissenschafts- und Datenjournalismus ausprobieren wollen. Die Challenge: neue, durchdachte Ideen, basierend auf einer umfassenden Zielgruppenanalyse, auf den Markt zu bringen, die den Wissenschafts- und Datenjournalismus nachhaltig stärken. Die Entscheidung, wer die Förderungen erhält, trifft eine von den Geldgebern und vom Fund unabhängige Jury, in der auch wissenschafts- und datenjournalistische Fachleute aus Deutschland, Österreich und der Schweiz vertreten sind.

„Wissenschafts- und Datenjournalismus leisten einen wesentlichen Beitrag, komplexe Sachverhalte verständlich zu machen. In Kooperation mit der Wissenschaftspressekonferenz und den Geldgebern, die in den Media Forward Fund einsteigen, können wir gemeinwohlorientierte Medien nun gezielt dabei unterstützen, finanziell tragfähige Lösungen für den Wissenschafts- und Datenjournalismus zu entwickeln“, sagt Martin Kotynek, Gründungsgeschäftsführer des Media Forward Fund.

„Wissenschaftsjournalismus ist mehr als die Vermittlung von Fakten. Er ist ein Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft – und erste Verteidigungslinie gegen Desinformationen“, sagt WPK-Vorsitzende Nicola Kuhrt. „Wir freuen uns sehr, dass wir nach dem Erfolg des Fonds die Innovationsfähigkeit des Journalismus mit der neuen Förderlinie weiter vorantreiben können.“

Zweistufiges Förderverfahren

Der Media Forward Fund geht in der neuen Förderlinie zweistufig vor: In der Ausschreibung ab 10. März werden einjährige „Launch Grants“ in Höhe von je 75.000 Euro für Medien vergeben, die eine bislang noch unerprobte Produktidee auf den Markt bringen wollen, um den Product-/Market-Fit zu belegen. In der zweiten Ausschreibung 2026 vergibt der Fund dann – wie in der „Allgemeinen Förderlinie“ – zweijährige Wachstumsförderungen in Höhe von in der Regel bis zu 400.000 Euro an wissenschaftsjournalistische Medienprojekte, die bereits erste Erfolge auf dem Markt vorweisen können und nun ihre gemeinwohlorientierten Erlösquellen ausbauen wollen, um finanziell tragfähiger zu werden.

Parallel zur neuen Förderlinie schreibt der Media Forward Fund am 10. März auch wieder die „Allgemeine Förderlinie“ aus, bei der sich alle gemeinwohlorientierten Medien bewerben können, sobald ein Proof-of-Concept und ein erster Beleg für den Product-/Market-Fit vorhanden sind. Förderfähig sind insbesondere Medien, die Lücken in der lokalen und überregionalen Berichterstattung füllen. Besonderes Augenmerk liegt auf Zielgruppen, die bisher wenig Zugang zu Journalismus haben.

Über den Media Forward Fund

Der erste länderübergreifende Fund für Journalismusförderung in Deutschland, Österreich und der Schweiz setzt sich dafür ein, dass es mehr unabhängige Qualitätsmedien mit tragfähigen Geschäftsmodellen gibt, die starke, vertrauenswürdige Inhalte publizieren und sich langfristig nachhaltig finanzieren. Damit soll die Vielfalt im gemeinwohlorientierten Journalismus und damit die Demokratie gestärkt werden.

Der Media Forward Fund wurde auf Initiative der Schöpflin Stiftung, Stiftung Mercator Schweiz, Volkart Stiftung, Rudolf Augstein Stiftung, ZEIT STIFTUNG BUCERIUS, Allianz Foundation, Stiftung für Medienvielfalt, ERSTE Stiftung, DATUM STIFTUNG für Journalismus und Demokratie, der MacArthur Foundation (USA) sowie des Impact Investors Karma Capital Group, und Publix – Haus für Journalismus & Öffentlichkeit im Juli 2024 als gemeinnütziger Fund gegründet und ist bis dato mit neun Millionen Euro dotiert.

Anfang 2025 kamen zusätzlich Joachim Herz Stiftung, Klaus Tschira Stiftung, Madsack Stiftung, der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, und die VolkswagenStiftung hinzu. Die Entwicklung des Funds wurde von der Beauftragten der deutschen Bundesregierung für Kultur und Medien mit einer Projektförderung unterstützt.

Über die Wissenschaftspressekonferenz e.V. (WPK)

Die WPK wurde 1986 von Journalist:innen gegründet, um unabhängige Berichterstattung über Wissenschaft durch eigens organisierte Pressekonferenzen zu befördern. Daraus wurde über die Zeit Deutschlands größter Verband der Wissenschaftsjournalist:innen. Ziel der WPK ist es, die Qualität im Wissenschaftsjournalismus zu fördern. 

Die WPK bietet ihren Mitgliedern fachliche Fortbildung, Hintergrundgespräche und Recherchereisen an. Sie veranstaltet öffentliche Diskussionsrunden, um den Dialog zwischen Wissenschaft, Politik, Medien und Gesellschaft zu beleben. Sie macht Programm für Fachkonferenzen (WissensWerte, SciCAR), ist Mitgründerin des Science Media Center (SMC) und vertritt die Interessen ihrer Mitglieder: hauptberuflich tätige Wissenschaftsjournalist:innen, die – angestellt oder frei – für sämtliche Medienformen arbeiten.

www.mediaforwardfund.org
www.wpk.org

Rückfragehinweis für Journalist:innen
Agentur LOEBELL NORDBERG
Annabel Köle-Loebell
Tel: +43-676-6904023
E-Mail: al@loebellnordberg.com
Hamburg, 30. Januar 2025
Media Forward Fund launches new funding line for science and data journalism and cooperates with the German Wissenschaftspressekonferenz
Media Forward Fund launches new funding line for science and data journalism and cooperates with the German Wissenschaftspressekonferenz Special funding line for science and data journalism is endowed with 1.4 million euros - This year, "Launch Grants" of 75,000 euros per medium will be awarded - In 2026, funding of up to 400,000 euros per medium will be available - Applications for the start of the 
funding line are possible from March 10.

Berlin / Vienna / Zurich - January 30, 2025: Media Forward Fund, the first transnational fund for journalism funding in Germany, Austria and Switzerland, will launch its second funding round on March 10, 2025. This time, there will be two calls for proposals at the same time: in addition to the "general funding line" for all public-interest media, a separate call will be launched specifically for science and data journalism. 

As part of this newly initiated funding line, five more foundations from Germany are joining the Media Forward Fund: Joachim Herz Foundation, Klaus Tschira Foundation, Madsack Foundation, the Stifterverband, and Volkswagen Foundation join the twelve initiators of the Media Forward Fund from Germany, Austria, Switzerland and the U.S. to date. Together with three initiators of the fund - Rudolf Augstein Foundation, Schöpflin Foundation and ZEIT STIFTUNG BUCERIUS -they are endowing the new funding line for science and data journalism with 1.4 million euros. 

Cooperation with the WPK

For the new funding line, Media Forward Fund is cooperating with the German Wissenschaftspressekonferenz (WPK), which initiated a previous "Innovation Fund for Science Journalism" and brought together relevant foundations for the funding of journalism for the first time. The WPK is responsible for the scientific journalistic support of the funding partners and quality assurance. 

Funding to strengthen independent science and data journalism

Media Forward Fund is committed to contributing to more high-quality independent media with viable business models, which publish strong, trustworthy content and are sustainably financed. The aim is to strengthen diversity in public-interest journalism, and thus democracy.

Criteria in the areas of transformation, user-centricity, independence and quality were defined for the awarding of funding: The aim is to support media that want to try out new approaches to public interest business models in science and data journalism. The challenge: to bring new, well thought-out ideas to the market based on a comprehensive target group analysis that will strengthen science and data journalism in the long term. The decision on who receives the funding is made by a jury that is independent of the donors and the fund and includes science and data journalism experts from Germany, Austria and Switzerland.

"Science and data journalism make a significant contribution to understand complex issues. In cooperation with the Wissenschaftspressekonferenz and the donors who are joining the Media Forward Fund, we can now provide targeted support to public-value media to develop financially viable solutions for science and data journalism," says Martin Kotynek, Founding Director of Media Forward Fund.

"Science journalism is more than just communicating facts. It is a dialog between science and society - and the first line of defense against disinformation," says WPK Chairwoman Nicola Kuhrt. "We are delighted that, following the success of our Innovation Fund, we can continue to drive forward the innovative capacity of journalism with this new funding line.”

Two-stage funding procedure 

Media Forward Fund is taking a two-stage approach in the new funding line: In the call for proposals starting on March 10, one-year "Launch Grants" of 75,000 euros each will be awarded to media that want to bring a previously untested product idea to market in order to prove a product/market fit. In the second call for proposals in 2026, the fund will then - as in the "General Funding Line" - award two-year growth grants of generally up to 400,000 euros to science journalism media projects that can already demonstrate initial success on the market and now want to expand their sources of revenue in order to become more financially viable.

In parallel to the new funding line, Media Forward Fund will also be announcing the "General Funding Line" again on March 10, for which all public-value media can apply as soon as a proof-of-concept and initial evidence of a product/market fit are available. Media that fill gaps in local and national reporting are particularly eligible for funding. Particular attention is paid to target groups that have had little access to journalism to date.

About the Media Forward Fund

The first transnational fund for the promotion of journalism in Germany, Austria and Switzerland is committed to more high-quality independent media with viable business models, which publish strong, trustworthy content and are sustainably financed. The aim is to strengthen diversity in public-interest journalism, and thus democracy.

Media Forward Fund was established as a non-profit organization in July 2024 on the initiative of the Schöpflin Foundation, Mercator Foundation Switzerland, Volkart Foundation, Rudolf Augstein Foundation, ZEIT STIFTUNG BUCERIUS, Allianz Foundation, Stiftung für Medienvielfalt, ERSTE Foundation, DATUM FOUNDATION for Journalism and Democracy, MacArthur Foundation (USA), the impact investor Karma Capital Group and Publix - House for Journalism & Public Sphere, and has been endowed with nine million euros to date.

At the beginning of 2025, Joachim Herz Foundation, Klaus Tschira Foundation, Madsack Foundation, Stifterverband and Volkswagen Foundation joined the Fund. The development of the fund was supported by the German Federal Government Commissioner for Culture and the Media with project funding. 

About the Wissenschaftspressekonferenz e.V. (WPK)

WPK was founded in 1986 by journalists to promote independent reporting on science through specially organized press conferences. Over time, this became Germany's largest association of science journalists. The aim of the WPK is to promote quality in science journalism. 

WPK offers its members professional training, background discussions and research trips. It organizes public discussion rounds to stimulate dialogue between science, politics, media and society. It organizes specialist conferences (WissensWerte, SciCAR), is a cofounder of the Science Media Center (SMC) and represents the interests of its members: full-time science journalists who work - employed or freelance -for all forms of media.

www.mediaforwardfund.org 
www.wpk.org

Contact details for journalists:
Agency LOEBELL NORDBERG
Annabel Köle-Loebell
Phone: +43-676-6904023
E-Mail: al@loebellnordberg.com
Hamburg, 30. November 2024
Petra Kipphoff-Preis für jungen Kunstjournalismus ausgeschrieben
Der Verein der Freunde und Förderer des Kunstgeschichtlichen Seminars e.V. an der Universität Hamburg und die ZEIT STIFTUNG BUCERIUS loben erstmals einen Nachwuchspreis im Bereich des journalisIschen Schreibens über Kunst und Kultur aus, der im Andenken an Petra Kipphoff von Huene verliehen wird. Ermöglicht wird dies durch Spenden an den Verein, die Förderung durch die ZEIT STIFTUNG BUCERIUS sowie die finanzielle Unterstützung durch die Familie Kipphoff.

Petra Kipphoff-Preis für jungen Kunstjournalismus

Der Petra Kipphoff-Preis für jungen Kunstjournalismus wird alle zwei Jahre verliehen und zeichnet besonders qualitätvolles Schreiben über Kunst und Kultur im Bereich Kunstjournalismus aus. Mit dem Preisgeld von 5.000 Euro wird eine Persönlichkeit in der Early-bis-Mid-Career-Phase geehrt, die sich in den letzten zwei Jahren durch journalistisches Schreiben hervorgetan hat. Neben der Originalität des Zugriffs auf das Thema wird die Fähigkeit ausgezeichnet, in besonderem Maße Kunst und kulturwissenschaftliche Themen an ein größeres Publikum vermitteln zu können, die Kontroverse nicht zu scheuen und mit einem kritischen Blick die Debatten der Gegenwart zu begleiten.

Der Preis wird im Andenken an die Kunstenthusiastin und bedeutende Journalistin Petra Kipphoff von Huene (* 5. Januar 1937 in Hamburg; † 1. Juni 2023 ebenda) verliehen, die mit ihren zahlreichen Rezensionen in DIE ZEIT den Kunst- und Ausstellungsbetrieb der vergangenen Jahrzehnte geprägt und bereichert hat. Der kritische Blick und die Emphase für die Kunst sind charakteristisch für ihre Arbeit gewesen.

Eigenbewerbung und Vorschläge sind gleichermaßen willkommen. Eingereicht werden müssen drei journalistische Texte aus den Jahren 2023 bis 2024, die online oder gedruckt auf Deutsch erschienen sind. Der Preis wird unabhängig von Geschlecht, Wohnort und Nationalität verliehen. Die Texte sind erbeten als PDF-Download zusammen mit einem kurzen Lebenslauf bis zum 31. Januar 2025 per E-Mail unter: Petra-Kipphoff-Preis@gmx.de

Der Preis wird vergeben durch den Verein der Freunde und Förderer des Kunstgeschichtlichen Seminars e.V. an der Universität Hamburg und gefördert durch die ZEIT STIFTUNG BUCERIUS sowie die Familie Kipphoff. Die Auswahl trifft eine überregional besetzte Fachjury. Das Ergebnis wird im Frühjahr 2025 im Rahmen einer Preisverleihung im Bucerius Kunst Forum bekanntgegeben.

Prof. Dr. Iris Wenderholm (Universität Hamburg, Vorsitzende des Vereins der Freunde und Förderer des Kunstgeschichtlichen Seminars e.V.): „Wir verdanken Petra Kipphoff von Huene einen kritischen Blick und einen stets originellen Zugriff auf historische und tagesaktuelle Themen. Ganz in ihrem Sinne soll der Petra Kipphoff-Preis Autor:innen in einer frühen Karrierephase ermutigen, Kunst und Kultur journalistisch zu vermitteln und lebendig zu halten.“

Stefanie Jaschke-Lohse (ZEIT STIFTUNG BUCERIUS, Programmleitung Kunst und Kultur) „Petra Kipphoff von Huene war eine beeindruckende Persönlichkeit. Scharfzüngig und mit spitzer Feder aber stets mit großer Liebe zur Kunst hat sie das deutsche Feuilleton seit den sechziger Jahren geprägt und bereichert. Wir freuen uns sehr, mit diesem Preis ihr Andenken zu ehren und das Schreiben über Kunst und Kultur entlang der wichtigen Fragen der Gegenwart auch in Zukunft zu fördern. Gerade in komplexen Zeiten braucht es kritische Journalist:innen, die relevante Diskurse aus Kunst und Kultur aufgreifen, reflektieren und vermitteln.“

Prof. Karen Erika Earle Kipphoff (Høgskolen i Østold): „Die Familie von Petra Kipphoff unterstützt mit großer Freude die Einrichtung des Preises, mit dem das Andenken an ihre verehrte, scharfsinnige und im Auftrag der Kunst engagierte Tante geehrt wird. Es wäre sehr in ihrem Sinne, dass die Bedeutung des journalistischen Schreibens über Kunst und Kultur so sichtbar in die nächste Generation getragen wird."

Hamburg, 15. November 2024
Stärkung der Demokratie: 1 Million Euro für zivilgesellschaftliches Engagement


Das Ende der Ampelkoalition und die vorgezogenen Neuwahlen, die Wahl in den USA, das Erstarken demokratiefeindlicher Kräfte und die zunehmende Polarisierung der Gesellschaft: Die Verunsicherung vieler Menschen und Organisationen in Deutschland ist groß.  Aus aktuellem Anlass schnürt die ZEIT STIFTUNG BUCERIUS deshalb ein Sonder-Paket für die Stärkung der Demokratie und stellt unbürokratisch eine Million Euro zusätzlich für zivilgesellschaftliche Projekte bereit. Das hat das Kuratorium in seiner aktuellen Sitzung am 11. November 2024 beschlossen. Damit setzt die Stiftung ein starkes Zeichen für die Demokratie in Deutschland.

Prof. Dr. Burkhard Schwenker, Vorsitzender des Kuratoriums der ZEIT STIFTUNG BUCERIUS: „Demokratie muss verteidigt werden – immer, aber jetzt erst recht! Es geht darum, klare Kante zu zeigen, Position zu beziehen, Verantwortung zu übernehmen. Und vor allem: zu handeln! Mit dieser extra Million Euro will die ZEIT STIFTUNG BUCERIUS ein Zeichen setzen und gemeinsam mit engagierten Partnern Demokratie vor Ort und in den Köpfen stärken. In der Hoffnung, damit auch viele andere zum Mitziehen zu begeistern.“
Die Mittel in Höhe von insgesamt einer Million Euro fließen im Einzelnen in folgende Vorhaben:

Gemeinschaftsinitiative „Zukunftswege Ost“
Die Gemeinschaftsinitiative „Zukunftswege Ost“ fördert seit Sommer 2024 Demokratieprojekte und Vereine in den ostdeutschen Bundesländern; mehr als 64 Initiativen und Aktionen wurden so bisher schon finanziell unterstützt.
 
Veranstaltungsreihe „Streit & Zuversicht“
In der Veranstaltungsreihe „Streit & Zuversicht“ werden kontroverse Fragestellungen zu aktuellen gesellschaftlichen Themen mit einem möglichst jungen Publikum diskutiert. Ziel ist, dass beide Seiten ein größeres Verständnis für die jeweils andere Position entwickeln.
 
Förderprogramm „Stärkung der Demokratie“
Mit dem Programm „Stärkung der Demokratie“ fördert die ZEIT STIFTUNG BUCERIUS Projekte, die die Demokratie stärken und unterstützt zivilgesellschaftliche Akteur:innen, die sich für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Demokratie einsetzen.
 
Bildungsangebot „Gemeinsam wachsen“
Das Projekt „Gemeinsam wachsen“ bietet Workshops für Schüler:innen an. Mit den Übungen gegen Antisemitismus, Diskriminierung und Rassismus sollen junge Menschen für Diskriminierung sensibilisiert und im Umgang mit der eigenen Identität gestärkt werden.
Weitere Informationen unter www.zeit-stiftung.de

Für Rückfragen der Medien:  

ZEIT STIFTUNG BUCERIUS 
Jessica Staschen | Bereichsleiterin Presseförderung und Kommunikation
Telefon: 040 41336 871
E-Mail: staschen@zeit-stiftung.de
Hamburg, 11. November 2024
Startschuss der Initiative für einen handlungsfähigen Staat

Bitte beachten Sie die SPERRFRIST: Dienstag, 12. November, 11 Uhr!

Unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier startet heute die neue Reforminitiative für einen handlungsfähigen Staat. Ins Leben gerufen haben das Vorhaben Julia Jäkel, Peer Steinbrück, Thomas de Maizière und Andreas Voßkuhle. Gemeinsam mit über 50 Expert:innen werden sie innerhalb eines Jahres konkrete Ideen erarbeiten, um staatliches Handeln wirkungsvoller zu gestalten – unterstützt und finanziert von vier großen deutschen Stiftungen. Die Geschäftsstelle zur Koordinierung der Arbeit entsteht an der Berliner Hertie School.

Berlin, 12. November 2024
. Initiative für einen handlungsfähigen Staat: Unter diesem Titel präsentiert Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am Dienstag, 12. November 2024, im Schloss Bellevue die überparteiliche Initiative, die die Medienmanagerin und Aufsichtsrätin Julia Jäkel, die ehemaligen Bundesminister Peer Steinbrück und Thomas de Maizière sowie der Staatsrechtler und langjährige Präsident des Bundesverfassungsgerichts Andreas Voßkuhle gegründet haben. Die Ergebnisse mit Empfehlungen sollen im Oktober 2025 vorgestellt werden. Ein erster Zwischenbericht wird nach der Bundestagswahl vorgelegt.

Unterstützt und finanziert wird die „Initiative für einen handlungsfähigen Staat“ von der ZEIT STIFTUNG BUCERIUS, der Fritz Thyssen Stiftung, der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung und der Stiftung Mercator. Alle vier Stiftungen engagieren sich für die Stärkung der Demokratie und ihrer Organe. Sie möchten mit der Förderung auf den dringenden Handlungsbedarf aufmerksam machen sowie durch transparente Problemanalysen und konkrete Lösungsvorschläge dazu beitragen, dass das Thema entschlossen angegangen wird und unser Staat – unabhängig von Regierungskonstellationen – wieder handlungsfähiger wird.

Expert:innen werden konkrete Reformvorschläge erarbeiten
Für die Initiative sind über 50 Expert:innen aus  Politik, Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Wirtschaft eingeladen, Reformideen zu erarbeiten. In insgesamt sieben Arbeitsgruppen sollen sie konkrete inhaltliche Vorschläge für effektives staatliches Handeln entwickeln. Die einzelnen Themenfelder sind: Digitalisierung, Bildung, Sicherheit, Verwaltung und Föderalismus, die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Deutschland, Klimafragen und gesellschaftliche Transformation.

Der Schlussbericht und seine Empfehlungen sollen auch Stellungnahmen unterschiedlicher gesellschaftlicher Gruppen, Forschender und Studierender der Hertie School und der Bucerius Law School in Hamburg sowie von Führungskräften und Beschäftigten der öffentlichen Verwaltung berücksichtigen. Auch Alumnae und Alumni der Bucerius Law School, der Hertie School und des Mercator Kollegs für Internationale Aufgaben sollen als Vertreter:innen junger Generationen in die Ausarbeitung der Reformvorschläge einbezogen werden.

Prof. Manuel J. Hartung, Vorstandsvorsitzender der ZEIT STIFTUNG BUCERIUS: „Debatten und Wandel anzustoßen, ist Teil der DNA der ZEIT STFTUNG BUCERIUS. Mit einem besser funktionierenden Staat stärken wir zudem das Vertrauen in Demokratie. Dass wir auch mit unserer rechtswissenschaftlichen Expertise der Bucerius Law School die Initiative unterstützen können, freut uns besonders.“

„Die Akzeptanz einer Demokratie hängt ganz entscheidend davon ab, wie Bürger ihren Staat und seine Repräsentanten erleben - in Behörden, Schulen, Polizei usw. Deshalb ist das Thema Gutes Regieren seit langem ein Schwerpunkt unserer Demokratiearbeit", so Elisabeth Niejahr, Geschäftsführerin des Bereichs „Demokratie stärken“ der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung.

„Wir begrüßen diese Initiative, die Handlungsfähigkeit des Staates zu verbessern, ohne die sich keine unserer drängenden gesellschaftlichen Herausforderungen bewältigen lässt. So stärken wir auch die Demokratie“, sagt Dr. Wolfgang Rohe, Vorsitzender der Geschäftsführung der Essener Stiftung Mercator.

„Wir freuen uns, mit der Unterstützung dieser Initiative einen Beitrag leisten zu können, um aus wissenschaftlicher Perspektive Gelingensfaktoren funktionierender Staatlichkeit zu identifizieren“, so Dr. Frank Suder, Vorstand der Fritz Thyssen Stiftung.

Geschäftsstelle an der Hertie School koordiniert Arbeit der Initiative

Zur Koordinierung und Steuerung der Initiative und ihrer Arbeitsgruppen wird an der Berliner Hertie School eine Geschäftsstelle eingerichtet. Sie bereitet die Sitzungen der Expert:innen vor und unterstützt die Arbeit der Initiative inhaltlich wie auch organisatorisch. Geleitet wird die Geschäftsstelle von zwei erfahrenen Persönlichkeiten: Martin Klingst, Jurist und langjähriger Journalist, wird Geschäftsführer. Gerhard Hammerschmid, Professor für Public and Financial Management an der Hertie School, ist wissenschaftlicher Direktor der Geschäftsstelle.

„Die Initiative ist eine konsequente Fortsetzung unserer langjährigen Arbeit an der Hertie School zu Themen der Modernisierung von Politik und Verwaltung. Wir freuen uns sehr, unsere Expertise aus der verwaltungswissenschaftlichen Forschung und Lehre aber auch aus vielfältigen Projekten mit der Verwaltungspraxis einzubringen“, so Gerhard Hammerschmid, wissenschaftlicher Direktor der Geschäftsstelle und Professor an der Hertie School.

Weitere Informationen zur Initiative, den Initiatoren und beteiligten Expert:innen finden Sie ab 12.11. unter: www.handlungsfaehiger-staat.de 

Hintergrund zu den Stiftungen und der Geschäftsstelle:

ZEIT STIFTUNG BUCERIUS und Bucerius Law School
Die gemeinnützige ZEIT STIFTUNG BUCERIUS ist Förderin einer offenen, aktiven Zivilgesellschaft. Deswegen unterstützt sie Streitkultur: Denn nur wenn debattiert und miteinander gerungen wird, wenn unterschiedliche Perspektiven aufeinandertreffen — nur dann können wir voneinander lernen und unsere demokratischen Grundwerte mit Leben füllen. Die Stiftung schaut deswegen auch dorthin, wo es Spannungen oder Umbrüche gibt. Ob in Wissenschaft, Kultur, Bildung, Politik, Gesellschaft oder Medien — mit unseren Förderprojekten und eigenen Initiativen verteidigen wir seit 1971 Freiheiten, schaffen Freiräume und geben dort Orientierung, wo sie gebraucht wird. Dies entspricht auch dem Geist unseres Stifterehepaars Ebelin und Gerd Bucerius, die qualifiziertes Einmischen und mutiges Engagement als essenziell für eine demokratische Öffentlichkeit sahen. Mit diesem Anspruch prägten sie die Wochenzeitung DIE ZEIT und gründeten dann auch die Stiftung.
In dieser Tradition und Überzeugung gründete die ZEIT STIFTUNG BUCERIUS im Jahr 2000 die Bucerius Law School als erste Stiftungshochschule für Rechtswissenschaft in Deutschland. Das Ziel:  das Jura-Studium zu erneuern. Als Pionierin geht die Bucerius Law School seitdem mutig voran in Lehre wie Forschung und gehört mit ihrer internationalen, praxisnahen juristischen Ausbildung zu den führenden Hochschulen des Landes. www.zeit-stiftung.de

Gemeinnützige Hertie-Stiftung und Hertie School
Die Arbeit der Hertie-Stiftung konzentriert sich auf zwei Leitthemen: Gehirn erforschen und Demokratie stärken. Die Projekte der Stiftung setzen modellhafte Impulse innerhalb dieser Themen. Im Fokus stehen dabei immer der Mensch und die konkrete Verbesserung seiner Lebensbedingungen. Die Gemeinnützige Hertie-Stiftung wurde 1974 von den Erben des Kaufhausinhabers Georg Karg ins Leben gerufen und ist heute eine der größten weltanschaulich unabhängigen und unternehmerisch ungebundenen Stiftungen in Deutschland. Der Name „Hertie“ geht zurück auf Hermann Tietz, Mitbegründer des gleichnamigen Warenhauskonzerns zum Ende des 19. Jahrhunderts. Seit über 20 Jahren lehrt, forscht und kommuniziert die Hertie School im Herzen Berlins zu Fragen der Politikgestaltung und guter Regierungsführung. Die Universität bietet Masterstudiengänge, Doktorandenprogramme und maßgeschneiderte Trainings für Führungskräfte des öffentlichen Sektors an. Unter dem Leitgedanken „Understand today. Shape tomorrow.“ forschen rund 150 Wissenschaftler:innen an der Hertie School. Markenzeichen der Hochschule ist die praxisnahe Lehre und internationale Orientierung. Außerdem verstärken sechs Kompetenzzentren ihre Expertise zu Nachhaltigkeit, Grundrechten, Digital-, Sicherheits- und Europapolitik. Die Hertie School wurde 2004 von der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung gegründet und wird seither maßgeblich von ihr getragen. Sie ist staatlich anerkannt und vom Wissenschaftsrat akkreditiert.
www.ghst.de und www.hertie-school.org

Stiftung Mercator
Die Stiftung Mercator ist eine private, unabhängige und gemeinnützige Stiftung, die auf der Grundlage wissenschaftlicher Expertise und praktischer Projekterfahrung handelt. Seit 1996 tritt sie für eine solidarische und partizipative Gesellschaft ein. Dazu fördert und entwickelt sie Projekte, die Chancen auf Teilhabe und den Zusammenhalt in einem diverser werdenden Gemeinwesen verbessern. Die Stiftung Mercator setzt sich für ein weltoffenes, demokratisches Europa ein, eine an den Grundrechten orientierte digitale Transformation von Staat und Gesellschaft sowie einen sozial gerechten Klimaschutz. Die Stiftung Mercator engagiert sich in Deutschland, Europa und weltweit. Dem Ruhrgebiet, Heimat der Stifterfamilie und Stiftungssitz, fühlt sie sich besonders verbunden.
www.stiftung-mercator.de

Fritz Thyssen Stiftung
Die Fritz Thyssen Stiftung wurde 1959 als erste größere Stiftung des privaten Rechts nach dem Zweiten Weltkrieg gegründet. Sie widmet sich ausschließlich der Förderung von Wissenschaft und Forschung, insbesondere der Geistes- und Sozialwissenschaften und der (Bio-)Medizin. Die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses zählt dabei zu den wesentlichen Anliegen der Stifterinnen Amélie Thyssen und Anita Gräfin Zichy-Thyssen. Die Stiftung hat ihren Sitz in Köln.
www.fritz-thyssen-stiftung.de

Pressekontakt der Geschäftsstelle:

Benjamin Stappenbeck
Telefon: 030 / 259 219 113
E-Mail: stappenbeck.@hertie-school.org

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