Hochschulstandort Deutschland

Hochschulstandort Deutschland - Rechtlicher Rahmen - Politische Herausforderungen

Lob der Ungleichheit
Diese Veröffentlichung des Instituts für Stiftungsrecht an der Bucerius Law School versammelt die Beiträge eines Hamburger Symposiums zu Perspektiven von Stiftungshochschulen vom Herbst 2002. Namhafte Wissenschaftspolitiker, Hochschulpraktiker und Juristen loten die Perspektiven von Stiftungshochschulen aus, loben den wachsenden Hochschulwettbewerb und die Anstrengungen, das deutsche Hochschulwesen aus seinen Verkrustungen zu befreien. Allerdings weist Hamburgs Wissenschaftssenator Jörg Dräger auf einen Makel hin: Die Entstaatlichung der Hochschulen sei staatlich verordnet – also eine Revolution von oben. Auch Klaus von Trothas „Bewegungsmeldungen“ zu den Umbruchtendenzen in der deutschen Hochschullandschaft fallen ambivalent aus: Die Universitäten litten nicht an zu wenig Ideen, sondern an zu viel Beharrungsvermögen. Notwendig seien privatrechtliche Hochschulen, die qualitativ und quantitativ mit klassischen Universitäten vergleichbar wären. Bedarf es dazu der Stiftungshochschule, und welchen Stellenwert hat diese Rechtsform für das Ziel, die Hochschulautonomie zu erhöhen?

Das vielstimmige Buch mit seinen fundierten Beiträgen ist auf der Höhe der derzeitigen Hochschuldebatte – während sich die Universitätspräsidenten von einer Verfassung als Stiftungshochschule mehr Attraktivität für private Geldgeber versprechen, betonen die Rechtswissenschaftler vor allem die psychologische Dimension der Stiftungsrechtsform.

Hochschulstandort Deutschland, Rechtlicher Rahmen - Politische Herausforderungen,
Kämmerer/Rawert (Hrsg), Bd. 2 der Schriftenreihe des Instituts für Stiftungsrecht und das Recht der Non-Profit-Organisationen, Carl Heymanns Verlag, Köln, 2003, 201 Seiten, € 60,- , ISBN 3-452-25453-4