Salomon Heine

Salomon Heine

Heinrich Heine ist in Deutschland sicher der berühmteste Vertreter der Familie Heine. Für Hamburg jedoch spielt sein Onkel Salomon Heine (1767-1844) eine noch größere Rolle.

Salomon Heine kam in Hannover als Sohn einer jüdischen Familie zur Welt. Nach dem Tod seines Vaters ging er mit 17 Jahren und nur 16 Groschen nach Hamburg-Altona. Heute würde man den „Rothschild von Hamburg“ wohl als „Selfmademan“ bezeichnen. Ihm gelang der Aufstieg vom einfachen Boten zum Teilhaber des Bankhauses Popert, schließlich wurde er zum Alleininhaber einer Bank, die seinen Namen trug.
Der Bankier sah in seinem Reichtum aber auch stets eine Verpflichtung gegenüber Hamburgs Bürgern. So finanzierte er eine Schule, spendete die komplette Bausumme für ein neues Krankenhaus der jüdischen Gemeinde, allerdings mit dem Wunsch verbunden, dass unbemittelte jüdische Patienten kostenlos behandelt und Kranke aller Konfessionen aufgenommen werden. Auch sein Neffe Heinrich erhielt von ihm finanzielle Unterstützung, obwohl ihm dessen Berufswahl Dichter missfiel. Das Verhältnis zwischen Onkel und Neffe sollte zeitlebens schwierig bleiben und so schrieb Heinrich Heine in einem Brief: „Adieu, theurer, guter, großmüthiger, knickriger, edler, unendlich geliebter Onkel!“

Ein besonderes Verdienst Salomon Heines war sein Einsatz im Zusammenhang mit dem großen Hamburger Brand im Mai 1842. Er ließ die Opfer des Feuers versorgen und spendete namhafte Beträge, um die zerstörten christlichen Kirchen St. Petri und St. Nikolai wieder aufzubauen.

Dieser „Hamburger Kopf“ erhellt die spannungsreiche Beziehung von Bankier und Dichter - und erzählt vom Aufstieg einer bemerkenswerten Familie.

Wiborg, Susanne; Wiborg, Jan Peter
Salomon Heine, im Rahmen der Hamburger Köpfe herausgegeben von der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius, Ellert & Richter Verlag, Hamburg, 2012, 184 Seiten, ISBN 978-3-8319-0466-2, 14,90 EUR