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Lernen Studierende, kritisch zu denken?

Ergebnisse einer OECD-Studie zeigen: Die Kluft zwischen den Qualifikationen, die ein Uni-Abschluss bescheinigt, und tatsächlichen Fähigkeiten wächst.

Nur 45 Prozent der Studierenden in den USA sind nach ihrem Uni-Abschluss gut im kritischen Denken. Das ergab eine Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) und des Councils for Aid to Education (CAE), die am 30. August 2022 im Rahmen einer Podiumsdiskussion der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius im Hamburg vorgestellt wurde. Untersucht wurden die Fähigkeiten von Studierenden im Umgang mit Daten, Texten und Argumenten in Diskussionen.

An der Studie „Does higher education teach students to think critically?“ nahmen über 120.000 Studierende aus sieben Ländern teil – Australien, Chile, Finnland, Italien, Mexiko, den USA und dem Vereinigten Königreich. Die Ergebnisse zeigen: Einige Studierende verbessern im Verlauf ihrer akademischen Ausbildung ihre Skills in kritischem Denken, aber nur eine Minderheit ist darin nach dem Abschluss wirklich gut. „Das sind beunruhigende Zahlen“, findet Doris Zahner, akademische Leiterin von CAE. „Schließlich nehmen wir an und hoffen, dass akademische Bildung diese Fähigkeiten verbessert.“

Das sei zwar der Fall, aber nicht in ausreichendem Maße, ordnete sie die Ergebnisse ein. Dirk Van Damme, Hauptautor der Studie und Senior Research Fellow beim Centre for Curriculum Redesign, ergänzt die Präsentation seiner Kollegin: „Es besteht eine echte Gefahr, dass Universitätsabschlüsse ihre Aussagekraft verlieren.“ Schon jetzt verließen sich viele Arbeitgeber:innen nicht mehr auf Abschlüsse, sondern führten unter ihren Bewerber:innen eigene Tests durch. Die Vortragsfolien des Abends und den Link zur Publikation finden Sie auf dem Blog des OECD Berlin Centre.