Die Preisträger:innen 2022 stehen fest

Memorial-Mitgründerin Irina Scherbakowa erhält den Marion-Dönhoff-Preis 2022 – Der Förderpreis geht an Tafel Deutschland e. V..

Für ihren mutigen Kampf für eine Demokratisierung der russischen Gesellschaft wird Irina Scherbakowa, Mitgründerin der russischen Menschenrechtsorganisation Memorial, in diesem Jahr mit dem Marion-Dönhoff-Preis für internationale Verständigung und Versöhnung ausgezeichnet. Bundeskanzler Olaf Scholz hält die Laudatio. Scherbakowa wird die Auszeichnung persönlich in Hamburg entgegennehmen. Die Hilfsorganisation Tafel Deutschland e. V. erhält den Förderpreis. Beide Auszeichnungen sind jeweils mit 20.000 Euro dotiert.

Scherbakowa wirkt als Historikerin und Mitgründerin der Organisation Memorial seit Jahrzehnten an der Aufklärung der Verbrechen des Stalinismus mit. Memorial wurde vom Obersten Gericht im Dezember 2021 in Russland verboten und vergangene Woche mit dem diesjährigen Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Irina Scherbakowa ist ehrenamtlich für verschiedene Stiftungen, Kultur-Organisationen, Forschungs- und Erinnerungsstätten tätig. Unter anderem ist sie Vorstandsmitglied der Marion Dönhoff Stiftung.

Mit der Verleihung des Förderpreises an die gemeinnützige Hilfsorganisation Tafel Deutschland e. V. zeichnet die Jury den vorbildlichen Einsatz zur Linderung der Not von immer mehr Menschen aus. „Die Tafeln helfen dort, wo es am dringendsten ist. Die Zahl der Bedürftigen wächst immer rascher. Für das großartige bürgerschaftliche Engagement verdienen sie unser aller Dank und Anerkennung“, so die Jury.

Die Preisträger:innen wurden im Sommer 2022 von einer Jury ausgewählt, der Friedrich Dönhoff, Norbert Frei, Astrid Frohloff, Maja Göpel, Manfred Lahnstein, Janusz Reiter und Anne Will angehören. Den Vorsitz hat Matthias Naß. Zahlreiche Leserinnen und Leser sind dem Aufruf der ZEIT gefolgt und haben Personen und Organisationen vorgeschlagen, die sich im Sinne Marion Dönhoffs für internationale Verständigung und Versöhnung engagieren.

In diesem Jahr vergeben die ZEIT, die ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius sowie die Marion Dönhoff Stiftung den Preis zum 20. Mal. Die Verleihung mit geladenen Gästen aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Medien findet am 4. Dezember im Deutschen Schauspielhaus Hamburg statt.