Wie die COVID-19-Pandemie oder auch der russische Angriff auf die Ukraine gezeigt haben, ist wissenschaftliche Expertise in Krisenzeiten besonders gefragt und rückt ins Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit. Diese bietet einerseits Chancen dafür, wissenschaftliche Erkenntnisse frühzeitig in den öffentlichen Diskurs einzubringen – andererseits ist die Realität für Wissenschaftler:innen selbst oft mit Anfeindungen und zunehmenden Angriffen verbunden, die von Schmähungen bis Morddrohungen reichen. Um bedrohten Wissenschaftler:innen beizustehen sowie Schutz und Orientierung zu bieten, haben die ZEIT STIFTUNG BUCERIUS und die Klaus Tschira Stiftung die Projektreihe „Expertise unter Druck – Orientierung und Schutz für Wissenschaftler:innen in der Öffentlichkeit“ initiiert. Das Engagement der Stiftungen soll die Hürden für Wissenschaftler:innen verringern, sich an öffentlichen Auseinandersetzung zu beteiligen und den Austausch zwischen Vertreter:innen aus Wissenschaft, Medien, Politik und Zivilgesellschaft stärken.
Das Projekt setzt sich dabei nicht nur für den individuellen Schutz der Expert:innen ein, sondern hat auch das langfristige Ziel, den Aufbau von unterstützenden Strukturen zu begleiten. Die ZEIT STIFTUNG BUCERIUS bekräftigt mit diesem Vorhaben ihr Engagement für eine liberale Zivilgesellschaft, in der der demokratische Diskurs und die freie Meinungsäußerung geschützt sind. Indem sie Wissenschaftler:innen eine Plattform bietet, um sich trotz der zunehmenden Übergriffe aktiv in die öffentliche Debatte einzubringen, setzt sie ein Zeichen für den Schutz des Freiraums wissenschaftlicher Expert:innen.
Das Herzstück der Initiative ist ein interaktives Symposium aus Workshops und Panel-Talks, das die ZEIT STIFTUNG BUCERIUS in Kooperation mit derKlaus Tschira Stiftung und dem Scicomm-Support an der Bucerius Law School organisiert. Das zweite Symposium findet am 25. Februar 2025 an der Bucerius Law School in Hamburg statt und widmet sich den aktuellen Herausforderungen der Vermittlung von Expertise in einer zunehmend polarisierten Gesellschaft. Hier kommen Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Medien zusammen, um sich über veränderte Bedingungen von Wissenschaftskommunikation auszutauschen.
Expert:innen wie u.a. Prof. Dr. Alena Buyx, Prof. Dr. Nicole Deitelhoff, Prof. Dr. Paula-Irene Villa Braslavsky, Josephine Ballon, Prof. Dr. Dirk Dünnwald, Prof. Dr. Michael Grünberger und Dr. Isabelle Werenfels bereichern die Veranstaltung mit Impulsen und Kommentaren aus ihren Fachgebieten. Gemeinsam mit Ihnen werden sie zentrale Fragen zu den veränderten Rahmenbedingungen öffentlicher Debatten vertiefen.
Eintritt frei – ANMELDUNG HIER. Das Programm des Symposiums finden Sie HIER.
Auftakt für Symposium 2025: Fachworkshops zu Kommunikation und rechtlichen Fragen
Im Vorfeld des zweiten Symposiums fanden erstmalig zwei vertiefende Fachworkshops zu Fragen der Kommunikation und des Rechts statt, in denen spezifische Fragestellungen und Herausforderungen diskutiert wurden.
Am 17. Januar 2025 kam die Arbeitsgruppe „Rechtsfragen" im Haus der ZEIT STIFTUNG BUCERIUS zusammen. Mit dabei waren u. a. Josephine Ballon von der Organisation HateAid, Prof. Dr. Dirk Dünnwald von DÜNNWALD LEGAL, Julia Wandt und Kristin Küter, Scicomm-Support, und Fatma Geisler von thefuturepast.
Im November 2024 kam außerdem die sich neu konstituierende Arbeitsgruppe „Kommunikation" in Heidelberg zusammen. Die Veranstaltungen dienten zum einen der Intensivierung der gemeinsamen Initiative, zum anderen der Vorbereitung und präzisen Konzeption des geplanten zweiten Symposiums.
Den ausführlichen Nachbericht zum ersten Symposium „Expertise unter Druck“ 2024 finden Sie HIER sowie im Recap-Video unten.
Ansprechpartnerin: Dr. Anna Hofmann, Bereichsleiterin Wissenschaft und Forschung, hofmann@zeit-stiftung