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Wir leben in Zeiten globaler Ungewissheit – das ist der Tenor vieler aktueller Debatten. Es gibt zahlreiche Gründe, warum vermeintliche Gewissheiten über den Verlauf gesellschaftlicher, wirtschaftlicher oder politischer Entwicklungen ihre Orientierungskraft verlieren (oder bereits verloren haben). Seien es die Folgen des Klimawandels, der russische Krieg gegen die Ukraine, die politische Polarisierung und die Aushöhlung demokratischer Institutionen, die aktuelle Inflation, die noch unbekannten Auswirkungen technologischer Innovationen oder die Herausforderungen globaler Gesundheitskrisen: Ungewissheit ist zu einem bestimmenden Merkmal unserer Zeit geworden.

Wo die Grundlagen für Einschätzungen, Entscheidungen und Handlungen infrage stehen, entsteht ein Bedürfnis nach Orientierung – für Individuen, Gruppen und Gesellschaften. Dieses Bedürfnis greift tief und erfordert es, neue Perspektiven einzunehmen und Ungewissheit von anderen Formen der Offenheit zu unterscheiden: Während in Entscheidungssituationen unter „Risiko“ bekannte, kalkulierbare Alternativen und unter „Unsicherheit“ bekannte, aber nicht mehr kalkulierbare Alternativen bestehen, meinen wir mit „Ungewissheit“ einen Zustand, in dem weder Alternativen noch Wahrscheinlichkeiten bekannt sind.

Das interdisziplinäre, internationale Stipendienprogramm „Uncertainty“ der ZEIT STIFTUNG BUCERIUS reagiert auf diese aktuellen Zeitdiagnosen. Es bündelt Perspektiven aus den Geistes-, Sozial-, Wirtschafts- und Rechtswissenschaften von Doktorand:innen, die dieses Thema in seiner Komplexität beleuchten. „Uncertainty“ umfasst Stipendien für verschiedene Promotionsphasen. Darüber hinaus fördern wir mit diesem Programm Ideen, interdisziplinären Austausch, gegenseitiges Lernen und Vernetzung durch Workshops und jährliche Konferenzen.

Ansprechperson:
Matthias Koch, Projektreferent Wissenschaft & Forschung, m.koch@zeit.stiftung.de

Wissenschaftlicher Beirat 

Prof. Dr. Michael Grünberger (Bucerius Law School, Hamburg)
Prof. Dr. Lisa Herzog (Universität Groningen)
Prof. Dr. Jörn Leonhard (Universität Freiburg)
Prof. Dr. Sofia Näsström (Universität Uppsala)
Dr. Colin von Negenborn (Universität Hamburg)
Prof. Dr. Cláudio Pinheiro (Bundesuniversität Rio de Janeiro)
Dr. Lucas von Ramin (Technische Universität Dresden)
Prof. Dr. Shalini Randeria (Central European University, Wien)
Prof. Dr. Ranabir Samaddar (Calcutta Research Group)
Prof. Dr. Burkhard Schwenker (ZEIT STIFTUNG BUCERIUS / HHL Leipzig Graduate School of Management)
Prof. Dr. Andreas Zick (Universität Bielefeld)

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