Friedrich Gottlieb Klopstock
Friedrich Gottlieb Klopstock
Klopstock - Dichter der Seele
Hamburgs "Klopstockzeit" ruft der zweihundertste Todestag des Dichters mit einer neuen Biographie wieder in Erinnerung. Klaus Hurlebusch, Leiter der Klopstock-Arbeitsstelle der Hamburger Klopstock-Ausgabe, zeichnet das wechselreiche Wirken dieses "ersten deutschen Berufsschriftstellers" (Peter Rühmkorf) nach: Er, der "ungekrönte König im geistigen Leben Hamburgs von 1770 bis 1803", sei ein Stern erster Ordnung, der nicht mehr strahle. Der Heilssänger des Messias, einst als "Patriarch der deutschen Dichtkunst" verehrt, war mit fortschreitender Säkularisierung der Gesellschaft nur noch für Literaturfreunde und Germanisten von Interesse. Dass die Nationalsozialisten ihn als "Großen des deutschen Geistes" feierten, hat ihn nach 1945 kompromittiert. Hurlebusch hebt hervor, dass Klopstock die deutsche Literatur um die Sprache des Gefühls bereichert und die Erneuerung des Seelenlebens zum Angelpunkt des Dichtens gemacht habe. Und im Spiegel seiner Biographie zeigt der Autor Hamburg als Metropole der deutschen Literatur des ausgehenden 18. Jahrhunderts.
Klaus Hurlebusch, Hamburger Köpfe Friedrich Gottlieb Klopstock, herausgegeben von der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius, 128 Seiten, 33 Abbildungen, Ellert & Richter Verlag, Hamburg 2003, vergriffen