© epd/Christian Ditsch

„Amal, Berlin!” macht Deutschland verständlich

Der #NETZWENDE-Award 2021 geht mit „Amal, Berlin!” an ein journalistisches Angebot, das Vielfalt und Integration möglich macht.

„Als ich aus Afghanistan nach Deutschland fliehen musste, habe ich gedacht, dass ich hier nie mehr als Journalistin arbeiten kann“, sagt Nilab Langar im Interview. „Durch Amal kann ich wieder das machen, was ich liebe – Reportagen schreiben, Interviews führen und Menschen informieren“, erzählt Langar lächelnd. „Amal, Berlin!” ermöglicht es Journalist:innen, die aus ihren Heimatländern geflüchtet sind, wieder in ihrem Beruf zu arbeiten. Sie erreichen mit ihrem journalistischen Angebot aber auch Geflüchtete in ihrer Muttersprache, die am Anfang noch kein Deutsch sprechen. Für diese Leistung erhielt „Amal, Berlin!“ nun den #NETZWENDE-Award 2021.

Netzwende_groß.png (154 KB)

„Sie helfen anderen und sich selbst, anzukommen und sich zurechtzufinden“, lobt Jury-Mitglied Marc-Stefan Andres, Mitgründer des lokaljournalistischen Angebots „RUMS” und Vorjahresgewinner des #NETZWENDE-Award, in seiner Laudatio die Journalist:innen. Der #NETZWENDE-Award würdigt digitale Projekte und Startups, die sich um nachhaltige Innovationen im Journalismus verdient machen. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert und wird seit 2017 von VOCER in Zusammenarbeit mit der Rudolf-Augstein-Stiftung und der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius verliehen. Weitere Förder:innen sind seit 2021 die GLS Treuhand e.V. und die Otto-Brenner-Stiftung.

Unter den zahlreichen Bewerbungen habe sich die 27-köpfige #NETZWENDE-Fachjury vor allem davon überzeugen lassen, dass „Amal, Berlin!” einen wichtigen Beitrag zur Diversität im Journalismus leistet, aber auch zur Integration beiträgt. „Journalistische Arbeit in Deutschland wird vielfältiger, der Themenkanon öffnet sich – und hoffentlich profitieren davon auch in Zukunft die Redaktionen“, fasst Andres das Jury-Urteil zusammen. Der journalistische Impact von „Amal, Berlin!“ beschränke sich nicht nur auf die Redaktion. Das arabisch- und persischsprachige Angebot bediene migrantische Zielgruppen, die deutsche Medien kaum bis gar nicht erreichen.