Marion Gräfin Dönhoff. Wie Freunde und Weggefährten sie erlebten
Marion Gräfin Dönhoff - Wie Freunde und Weggefährten sie erlebten
Marion Gräfin Dönhoff (1909 - 2002), in der Tradition des ostpreußischen Adels aufgewachsen, wurde nach ihrer Flucht in den Westen zur bewunderten Journalistin und moralischen Instanz. Dieter Buhl, ehemaliger politischer Redakteur der ZEIT, befragte Freunde, Verwandte und Weggefährten von Gräfin Dönhoff, wie sie die bedeutende Frau heute sehen.
Frieden und Freiheit waren Schlüsselbegriffe im Denken und Handeln Marion Gräfin Dönhoffs. Als Ostpreußin hat sie den Verlust der Heimat akzeptiert, als Chefredakteurin und später Mitherausgeberin der ZEIT stets auf die Unabhängigkeit der großen Hamburger Wochenzeitung gepocht, mit zahlreichen Publikationen den gesellschaftlichen Diskurs im Nachkriegsdeutschland mit geprägt. „Sie vertrat ihre eigene Meinung, duldete jedoch andere Meinungen im Blatt durchaus. Sie hat andere gewähren lassen“, so Theo Sommer.
Dieter Buhl befragte Politiker wie Henry Kissinger, Richard von Weizsäcker und Helmut Schmidt, Freunde wie Fritz Stern und Wolf Jobst Siedler, Journalisten wie Theo Sommer und Claus Jacobi, aber auch Marion Gräfin Dönhoffs Nichte Karin Gräfin Dönhoff und ihr Patenkind Vera Gräfin Lehndorff. So ergeben die Aussagen dieses Gesprächsbandes das vielstimmige Porträt einer großen Journalistin und eindrucksvollen Persönlichkeit – und zeigen zugleich, wie wirkungsreich Marion Gräfin Dönhoff bis in die Gegenwart ist.
Dieter Buhl, ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius (Hrsg.) Marion Gräfin Dönhoff. Wie Freunde und Weggefährten sie erlebten, Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg 2006, 368 Seiten, € 22,-, ISBN 3-455 5001-10