Mehr Männer an die Grundschulen!

Ein Modellprojekt von Schulbehörde und ZEIT-Stiftung will mehr Männer dazu motivieren, Grundschullehrer zu werden.

Fast 90 Prozent der Hamburger Grundschullehrkräfte sind weiblich. Diese unzeitgemäße Schieflage möchte die Schulbehörde jetzt gemeinsam mit der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius Schritt für Schritt ins Gleichgewicht bringen. Denn Männer sind genauso wichtige Bezugspersonen für Kinder und sollten diese auch in der Schule beim Lernen begleiten. Mit dem gerade gestarteten Modellprojekt „Mehr Männer in Grundschulen“ wollen die Projektpartner junge Männer motivieren, sich für den noch immer „geschlechteruntypischen“ Beruf des Grundschullehrers zu entscheiden.

Photo-3.jpg (764 KB)

Das auf drei Jahre angelegte Projekt richtet sich an Oberstufenschüler, Studierende und Quereinsteiger. „Ein divers aufgestelltes Kollegium, das auf die vielen unterschiedlichen Bedürfnisse der Kinder eingehen kann, ist ein wichtiges Puzzlestück zu mehr Bildungsgerechtigkeit“, sagt Prof. Manuel J. Hartung, Vorstandsvorsitzender der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius. „Mehr Männer in Grundschulen sind ein erster wichtiger Schritt zur angestrebten Vielfalt.“ Ziel des Modellprojekts „Mehr Männer in Grundschulen“ ist, den vorhandenen „Gender Gap“ zu verkleinern.

Mehr Männer, mehr Vielfalt

Dazu sollen bei einem Schülercampus interessierte Oberstufenschüler über den Arbeitsalltag einer Grundschullehrkraft sowie über das Studium des Grundschullehramts informiert werden. Außerdem geplant: der Aufbau einer Kooperationsstruktur zwischen Grundschulen und weiterführenden Schulen sowie ein Netzwerk, in dem sich erfahrene und werdende Grundschullehrer austauschen können. „Wir wollen keine Geschlechterstereotype verstärken, sondern die Vielfalt in unserer Gesellschaft auch in der Schule abbilden“, erklärt Hamburgs Schulsenator Ties Rabe. „Dazu gehören Männer als Grundschullehrer.“

Das Modellprojekt „Mehr Männer in Grundschulen“ ist am Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung (LI) in der Abteilung Beratung angesiedelt und wird in enger Abstimmung mit der ZEIT-Stiftung umgesetzt. Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung für den ersten Schülercampus finden Sie hier.