Welche Themen interessieren Sie?

© Dennis Reimann
Der zweite Jahrgang des „Memory Media Lab“ startet mit neuen Projekten

In der Erinnerungskultur steht ein Umbruch bevor: Weil es immer weniger lebende Zeitzeug:innen gibt, beginnt eine neue Form des Erinnerns. Besonders jüngere Menschen werden in naher Zukunft nicht mehr die Möglichkeit haben, persönlich mit Zeitzeug:innen zu sprechen. Filmische und immersive Aufbereitungen bieten hier neue Möglichkeiten, die entstehende Lücke zumindest teilweise zu schließen. Um dies umzusetzen, bedarf es eines Orts, der innovative Medien-Projekte einer kritischen Erinnerungsarbeit fördert. Genau diesen bietet das Weiterbildungsprojekt „Memory Media Lab“ der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF in Potsdam. Mit dem ersten Fortbildungsprogramm seiner Art sollen Akteur:innen aus der Erinnerungskultur eigene Projekte in einem unterstützenden, innovationsfördernden Rahmen entwickeln.

Erster Jahrgang mit Teilnehmenden aus u. a. Gedenkstätten und Dokumentationshäusern

Ende Juni 2025 schloss der erste Jahrgang die Weiterbildung erfolgreich ab und stellte die vollendeten Arbeiten bei einer Abschlusspräsentation vor. Unter den Programmteilnehmer:innen waren u. a. Mitarbeitende der Gedenkstätte Buchenwald, der NS-DOK Köln, der KZ-Gedenkstätte Neuengamme, selbstständig Arbeitende im Bereich Erinnerungskultur sowie freischaffende Künstler:innen. Die ZEIT STIFTUNG BUCERIUS engagiert sich umfangreich im Bereich Erinnerungskultur. So unterstützt sie aktuell ein Fellowship am Institut für die Geschichte der deutschen Juden sowie den Ausbau des Daches des Dokumentationszentrums Hannoverscher Bahnhof.

Auf dem Programm: Fachwissen, Beratung und Workshops von Projektmanagement bis multimediales Storytelling

Schon bald startet bereits die zweite Runde des „Memory Media Labs“: Mit der berufsbegleitenden Weiterbildung von September 2025 bis Juli 2026 werden sich 15 Teilnehmer:innen an der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF neuen Projekten widmen. Im Rahmen des Programms erhalten die Teilnehmenden die Möglichkeit, zeitgemäße Formen der Erinnerungsarbeit zu erproben, sich technische Innovationen zunutze zu machen, sich austauschen, zu vernetzen und miteinander zu kooperieren. Die Projekte werden praxisnah bearbeitet, u. a. durch eine Projektberatung von hochqualifizierten Dozent:innen und Mentor:innen aus relevanten Fachrichtungen. Auch in Workshops mit Medienschaffenden und Künstler:innen sowie mittels Peer-to-Peer-Beratung soll Inspiration für die Weiterentwicklung von Ideen vermittelt werden.

Durch die technische Aufarbeitung der Inhalte wird eine Brücke in die Gegenwart geschlagen: Vor allem junge Menschen sollen durch spielerische oder immersive Formen der Erinnerungsarbeit angesprochen werden. Virtual und Augmented Reality oder Serious Gaming bieten dabei technische Rahmen, in denen Informationen besonders nahbar vermittelt werden können.

Ergebnisse 111 von 246.
Jetzt Newsletter abonnieren!