Der Platz direkt vor der ZEIT STIFTUNG BUCERIUS in Hamburg-Rotherbaum wird zukünftig Anna-Politkowskaja-Platz heißen. Zu Ehren von und im Gedenken an die russische Journalistin und Menschenrechtsaktivistin und ihren unermüdlichen Einsatz für Pressefreiheit wird der Platz Feldbrunnenstraße/ Ecke Binderstraße nach ihr benannt. Dafür haben wir uns als ZEIT STIFTUNG BUCERIUS gemeinsam mit den Fraktionen, dem Bezirk Eimsbüttel und der Stadt Hamburg stark gemacht. Bei einer feierlichen Einweihungsfeier am 10. Oktober werden das neue Straßenschild und ein Gedenkstein enthüllt.
Mit dem ersten Anna-Politkowskaja-Platz in Deutschland setzen wir als Stiftung und die Stadt Hamburg ein starkes Zeichen für Pressefreiheit und mutigen Journalismus und machen das Andenken an die Journalistin nun auch in Hamburg und Deutschland sichtbar. Zuvor waren unter anderem in Frankreich, Italien, Georgien und Österreich zu ihren Ehren Verkehrsflächen nach Anna Politkowskaja benannt worden.
Anna Stepanowna Politkowskaja – Kämpferin für Pressefreiheit
Wie kaum ein zweiter Name weltweit steht Anna Politkowskaja für den Kampf um Pressefreiheit und Gerechtigkeit. Am 7. Oktober 2006 wurde die russische Journalistin, damals 48 Jahre alt, vor ihrer Wohnung in Moskau ermordet. Es war das tragische Ende eines jahrzehntelangen journalistischen Kampfes: In ihrer Arbeit hatte Politkowskaja immer wieder offen das russische Regime kritisiert. In ihren investigativen Veröffentlichungen berichtete sie unter anderem über den Krieg in Tschetschenien oder Korruption in Russland.
Als Journalistin gehörte sie der Redaktion der bekannten Moskauer Tageszeitung Nowaja Gaseta an, die als eine der letzten unabhängigen landesweiten Zeitung Russlands galt. Politkowskaja publizierte aber auch bei anderen Medien und veröffentlichte mehrere Bücher, darunter u.a. „Russisches Tagebuch“ oder „In Putins Russland.“ Und sie wirkte auch in Hamburg: Im Jahr 2002 nahm Anna Politkowskaja für die Zeitung Nowaja Gaseta den Gerd Bucerius Prize for Free Press in Eastern Europe (heute Free Media Award) von uns im Hamburger Rathaus entgegen. Sie publizierte bei einem Hamburger Verlagshaus und 2001 auch bei DIE ZEIT u. a. einen Bericht über die Gefangenenlager der russischen Armee in Tschetschenien. Politkowskaja wäre dieses Jahr 66 Jahre alt geworden.
Feierliche Einweihung mit Familie und Weggefährt:innen im Oktober 2024
Am 10. Oktober 2024 – kurz nach dem Jahrestag ihrer Ermordung – wird das Straßenschild des neuen Anna-Politkowskaja-Platzes in Anwesenheit von u.a. Kultur- und Mediensenator Dr. Carsten Brosda, weiteren Vertreter:innen von Politik, Bezirk Eimsbüttel und Stadt sowie Familienangehörigen und Unterstützer:innen feierlich enthüllt werden. Auch ein Gedenkstein wird an dieser Stelle zukünftig an die Ausnahme-Journalistin und ihren unermüdlichen Einsatz für Pressefreiheit erinnern.
Die Platzbenennung wurde von der Bezirksversammlung Eimsbüttel und dem Senat der Stadt Hamburg im Mai bzw. Juli 2024 beschlossen.
Hamburger Woche der Pressefreiheit vom 13. bis 18. Oktober
Das von der Platzbenennung ausgehende starke Signal für die Pressefreiheit leitet nahezu unmittelbar über auf die „Hamburger Woche der Pressefreiheit“, die vom 13. bis 18. Oktober 2024 im gesamten Hamburger Stadtgebiet stattfindet. Gemeinsam mit über 30 Partner:innen machen wir uns hier in über 30 Einzelveranstaltungen stark für unabhängige Berichterstattung und den Wert von freien Medien für unsere Demokratie. Die Hamburger Woche der Pressefreiheit ist eine gemeinsame Initiative der Körber-Stiftung und der ZEIT STIFTUNG BUCERIUS.
Weitere Informationen und das gesamte Programm unter www.pressefreiheit.hamburg